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Telefonieren Telefonieren: Aufregung um neuen Rückruf-Service der Telekom

Von Kerstin Metze 22.02.2005, 16:56

Halle/MZ. - "Das ist ein Vorwurf, den auch wir der Telekom machen", sagt Gabriele Emmrich von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Nach Auffassung der Juristin wäre es ein leichtes gewesen, die Kunden zumindest zusammen mit einer Rechnung auf den Dienst hinzuweisen und wichtige Fragen zu erläutern. So aber sähen sich vor allem ältere Menschen überrumpelt und zum Teil überfordert. Kritikwürdig nennt Gabriele Emmrich auch die Tatsache, dass man den Service nicht abbestellen kann. "Viele möchten den automatischen Rückruf nicht und fühlen sich durch die 'Zwangseinführung' bevormundet."

Ohne Zusatzkosten

Telekom-Sprecher Walter Genz gesteht das Versäumnis einer Vorabinformation ein, ist aber überzeugt, dass die Irritationen nach einer Gewöhnungsphase aufhören. "Der Kunde hat letztlich einen großen Nutzen von unserem neuen Dienst: Er braucht eine besetzte Nummer nicht immer und immer wieder selbst zu wählen. Der Kunde spart vergebliche Anrufe und damit Zeit und Nerven."

Eine Angst können die Verbraucherschützerin und auch der Telekom-Sprecher besorgten Menschen nehmen: Der Service sei in der Tat nicht mit Kosten verbunden, versichern Emmrich und Genz. Bezahlen müsse der Anrufer nur dann zum üblichen Tarif, wenn nach dem Rückruf auch eine Verbindung zustande gekommen ist und Anrufer und Angerufener den Hörer abgehoben haben.

Auch Meinungen, wonach die Telekom Call-by-Call-Gespräche, also solche mit Billignummern, beim zweiten Mal zu ihren Tarifen verbinde und abrechne, widerspricht Genz: "Der automatische Rückruf wird zu den gleichen Bedingungen aufgebaut wie die ursprüngliche Verbindung. Call by Call wird berücksichtigt."

Der "Rückruf-bei-Besetzt"-Dienst ist nach den Worten des Telekom-Sprechers bundesweit bei bislang 80 Prozent der Kunden in den 5 200 Ortsnetzen aktiviert worden, zu hundert Prozent bei den Analog-Anschlüssen.

Nicht bei Behörden

Nicht bereitgestellt wird die Leistung laut Walter Genz für Telefonanschlüsse mit Sammelrufnummer, also für Firmen und Behörden mit Zentrale und verschiedenen Apparatenummern. Den automatischen Rückruf gebe es auch nicht zu Notrufnummern wie 110 und 112 sowie zu so genannten Servicenummern, zum Beispiel 0190 oder 0900.