US-Serien im Streamingportal US-Serien im Streamingportal: Netflix kommt nach Deutschland

Berlin - Der populäre Streamingdienst Netflix soll bis Ende des Jahres auch in Deutschland verfügbar sein. Das Video-on-Demand-Angebot des US-Unternehmens umfasst Filme und Serien. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist an Netflix so besonders?
Netflix ist eine Online-Videothek wie Maxdome oder Watchever. Der Kunde kann bei Netflix gegen eine monatliche Gebühr so viele Filme herunterladen, wie er will. Auf dem US-Markt ist Netflix extrem schnell gewachsen, hat dort derzeit knapp 36 Millionen Kunden. Gemessen an Nutzerzahlen hat das Portal dort bereits alle herkömmlichen Fernsehsender überholt. Weltweit sind es 48 Millionen Kunden in 40 Ländern.
In diesem Quartal sollen knapp 1,5 Millionen Nutzer hinzu kommen. Das Besondere: Netflix produziert eigene Serien, die dann zunächst exklusiv über das eigene Portal vermarktet werden. Der bislang größte Erfolg war die vielfach preisgekrönte die Serie „House of Cards“, die inzwischen auch im hiesigen Privatfernsehen läuft.
Wann genau können deutsche Kunden Netflix abrufen?
Das Unternehmen teilte am Mittwochmorgen mit, „Ende des Jahres“ auf dem deutschen Markt sowie in Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Belgien loszulegen. Ein genaues Datum wird nicht genannt. Nach Informationen dieser Zeitung war als ursprünglicher Starttermin der September geplant.
Wer kann Netflix nutzen?
Die Filme sind mit allen gängigen Betriebssystemen für Computer und Spielekonsolen abrufbar. Netflix für den Fernseher im Wohnzimmer wird es nach Informationen dieser Zeitung zunächst über einige Smart-TV-Modelle mit integriertem Internetanschluss und über Entertain, das Internetfernsehen der Deutschen Telekom, geben. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass die großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland und Unitymedia mit Netflix-Apps auf ihren Portalen nachziehen werden.
Was bedeutet Netflix für den deutschen Fernsehmarkt?
Der Wettbewerb im Bezahlfernseh-Markt wird größer. Netflix hat aber den Nachteil, dass ein größerer Teil des Angebots in englischer Sprache sein wird. Allerdings hat das Unternehmen in vielen Ländern auch regional spezifische Filme und Serien im Angebot. Inwieweit dies in Deutschland der Fall sein wird, ist bislang nicht klar. Sicher ist nur, dass der Netflix dieses Jahr insgesamt 3,2 Milliarden Dollar für den Ausbau seiner Videothek ausgeben will. Die Amerikaner treten hierzulande unter anderem gegen Watchever, Maxdome (Online-Videothek von Pro Sieben-Sat 1) und den Pay-TV-Sender Sky an.
Was wird Netflix kosten?
Preisbrecher ist momentan Amazon: Wer das Prime-Paket für 49 Euro im Jahr bucht, bekommt bestellte Artikel innerhalb von 24 Stunden zugeschickt und kann Amazons Online-Videothek unbegrenzt nutzen. Netflix sprach lediglich von einem „niedrigen“ Abopreis. 7,99 Euro müssen Nutzer derzeit in Finnland pro Monat zahlen. Dieselbe Summe wird von Maxdome-Kunden hierzulande gefordert. Auf diesem Niveau wird sich wohl auch der deutsche Netflix-Tarif bewegen.
Gut möglich ist auch eine Differenzierung der Gebühren. So gilt in den USA seit kurzem für Neukunden ein Standardtarif von 8,99 Dollar. Geplant ist, nur 7,99 Dollar zu verlangen, wenn auf hochaufgelöste Bildqualität verzichtet wird und darauf, dass die Filme auf mehreren Geräten gleichzeitig angeschaut werden können.