Lustige Strafe statt Handy-Verbot Instagram, Tik-tok: Vater übernimmt Accounts seiner Tochter

Köln - Teenager schlagen über die Stränge, das gehört zur Pubertät. Alles durchgehen lassen, kann man ihnen aber nicht, da sind sich wohl die meisten Eltern einig. Zu analogen Zeiten galt der Hausarrest als effektivste Methode, Vergehen zu bestrafen. In digitalen Zeiten ist es das drohende Handy-Verbot, das Jugendliche wohl am ehesten davon abhält, aufgestellte Regeln zu brechen.
Larry Sumpter, ein Vater in den USA ist jetzt noch einen Schritt weiter gegangen. Als herauskam, dass seine 15-jährige Tochter Madelynn heimlich Jungs zu einer Übernachtungsfeier hereingeschmuggelt hatte, stellte er sie vor die Wahl: Einen ganzen Monat Handy-Verbot oder nur zwei Wochen ohne Handy, dafür aber die Übernahme aller Social-Media-Kanäle der Tochter. Madelynn entschied sich für die zweite Variante und bereute es vermutlich schon sehr schnell.
„Wir haben die VOLLE Kontrolle über ihre sozialen Medien“
„Das ist Maddi, sie hat Hausarrest und wir haben die VOLLE Kontrolle über ihre sozialen Medien. Halten Sie also Ausschau nach erstaunlichen Instagram-Posts, Snap-Chats und Tiktoks ihrer Eltern, schreibt Madelnynns Vater unter seinen ersten Post auf dem Instagram-Account seiner Tochter. Sichtlich euphorisch.
Nach dieser Ankündigung wurde es dann auch schnell ziemlich peinlich für Madelynn. Denn ihr Vater setzte einen weiteren Post auf ihrem Instagram-Kanal ab, der es ziemlich in sich hatte. Über ein Foto von ihm selbst mit verträumtem Blick schrieb er: „Fühlte mich süß. Lösche ich später vielleicht wieder.“
Bei peinlichen Instagram-Postings ist die feindliche Übernahme natürlich nicht geblieben. Sumpter widmete sich außerdem dem chinesischen Netzwerk Tiktok und veröffentlichte dort ein Video, auf dem er zusammen mit einem Freund in bauchfreien Oberteilen zu Popmusik tanzt.
In einem Interview mit dem Nachrichtenportal Today.com meldete sich auch die Mutter von Madelnynn zu Wort. „Nach dem ersten Tag meinte Madelynn: Ich habe mich umentschieden. Ich nehme den ganzen Monat, aber Larry sagte ihr: Nein, ich bin viel zu sehr drin. Ich habe viel zu viele Ideen. Wir bleiben bei zwei Wochen. Er liebt es. Ich denke, er erstellt seinen eigenen Tiktok-Account, wenn es vorbei ist.“
Vater lädt eigene Inhalte auf einem Youtube-Familienkonto hoch
Die Übernahme der Social-Media-Accounts durch die Eltern wird im Netz teilweise kritisiert, weil Jugendliche zum Beispiel über Instagram auch private Nachrichten austauschen, die der Vater nun hätte lesen können.
Als massiven Eingriff in die Privatsphäre seiner Tochter sieht Larry Sumpter seine Bestrafungsaktion jedoch nicht an. Tatsächlich sind die zwei Wochen in den sozialen Medien seiner Tochter dem medienaffinen Mann einfach zu schnell vorbei gegangen. Deswegen hat sich der Familienvater dazu entschlossen, einen eigenen Youtube-Kanal anzulegen und diesen zukünftig mit Familien-Videos und Fotos zu befüllen.
Seine Tochter scheint jedenfalls etwas aus der Bestrafungsaktion gelernt zu haben, denn sie postete nach zwei Wochen erzwungener Social-Media-Abstinenz den Satz: „Ich bin zurück – süßer als zuvor – und bereit, gute Entscheidungen zu treffen.“