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Dem Spuk ein Ende setzen „Banishers“: Auf Geisterjagd in der Vergangenheit

Geister, Moral und eine hoffnungslose Liebe: In diesem Spiel wartet eine düstere Welt. Im Kampf gegen das Übernatürliche wird schnell klar, dass nicht alles so schwarz-weiß ist, wie es scheint.

Von Lennart Rogalski, dpa 03.10.2024, 00:05
Wer hat wirklich Schuld: Antea und Red befragen Zeugen auf der Suche nach der Wahrheit.
Wer hat wirklich Schuld: Antea und Red befragen Zeugen auf der Suche nach der Wahrheit. Focus Entertainment/dpa-tmn

Berlin - In den Gemeinden von New Eden herrscht Angst und Schrecken: Geister plagen die Dörfer im Amerika des 17. Jahrhunderts und erschweren den ohnehin schon von Hunger und Armut geprägten Alltag der Bewohner. Zeit für den schottischen Geisterjäger Red und seine Partnerin Antea, dem Spuk in „Banishers: Ghosts of New Eden“ ein Ende zu setzen.

Diese ist nach einer tödlichen Attacke jedoch selbst zum Geist geworden und hadert mit ihrem Schicksal. Eigentlich wartet nun das Jenseits auf sie, aber ihre Liebe stellt die beiden Protagonisten vor ein moralisches Dilemma: Schon früh im Spiel muss eine folgenschwere Entscheidung getroffen werden. Doch bevor sich Anteas Zukunft klärt, sind erst ein paar andere Geister an der Reihe.

Vom Detektiv zum Richter

Das Action-Abenteuer vom Entwicklerstudio Don’t Nod Entertainment, steht vor allem die Ermittlungsarbeit des Duos im Vordergrund. Gemeinsam hören sie sich das Leid der Menschen an und begeben sich auf die Suche nach Hinweisen und Indizien. Dafür werden viele Zeugen befragt und Spuren gesucht, bis der Geist ausfindig gemacht und per Ritual beschworen werden kann. 

Doch die Geister haben ihre eigene Sicht auf die Dinge. So gibt es in manchen Fällen triftige Gründe für ihr Handeln und es liegt an den Spielenden, zu entscheiden, wen hier wirklich die Schuld trifft. In der finalen Gegenüberstellung aller Beteiligten wird man vom Detektiv zum Richter: Dem Geist lässt sich der Frieden schenken, er kann für alle Ewigkeit verbannt werden oder man gibt den Menschen die Schuld. Geschieht letzteres, verurteilt man den ursprünglichen Ankläger zum Tod - eine oftmals ziemlich knifflige Entscheidung.

Nicht jeder Geist will reden

Während man durch die düsteren Ortschaften und Wälder von New Eden streift, begegnen einem auch allerlei Geister und böse Mächte, die nicht so gesprächig sind. Ohne einen konfliktlösenden Dialog bleibt da nur eine Option: der Kampf auf Leben und Tod. 

Vom Schwert bis zum Gewehr stehen dafür einige Waffen zur Auswahl. Außerdem kann im Spiel nach Belieben zwischen Red und Antea gewechselt werden. Beide haben ihre eigenen Spezialattacken und Fähigkeiten - bei richtiger Kombination braucht man sich ums Überleben keine Sorgen zu machen. Diese können zusätzlich über das Spiel hinweg in einem Fähigkeitenbaum verbessert werden. Doch auch ohne große Skills erweisen sich die meisten Gegner im normalen Schwierigkeitsmodus als besiegbar.

Faszinierende Welt mit kleinen Schwächen

Optisch hat „Banishers“ eine Menge zu bieten. Nicht nur die Orte und Landschaften, sondern auch die vielen Charaktere sind realistisch und detailliert gestaltet. Dabei findet das Spiel eine ausgewogene Mischung aus den fantasievollen Elementen der Welt, was die Geisterjagd zu einem echten Erlebnis macht. 

Aber nicht nur die düsteren Spielorte haben ihre Schattenseiten: Der Open-World-Aspekt des Action-Abenteuers lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Manche Hindernisse lassen sich einfach nicht überwinden und an anderen Stellen fühlt sich das Spielgeschehen abgesehen von den Haupt- und Nebenmissionen mitunter wie eine Wiederholung an. Die kleinen Schwächen des Spiels werden aber spätestens durch die packende Story mit interessanten Charakteren und einigen überraschenden Wendungen wieder wettgemacht. 

„Banishers: Ghosts of New Eden“ ist ab 50 Euro für die Plattformen Playstation 5, Xbox Series und PC erhältlich. Die Altersfreigabe liegt bei 16 Jahren.