Straußenfleisch Straußenfleisch: Schmeckt wie Rinderfilet
Halle/MZ. - Als viele Verbraucher von BSE abgeschreckt auf Rindfleisch verzichteten, boomte Straußenfleisch in Deutschland. Heute führt die Spezialität aus Südafrika wieder weitgehend ein Außenseiterdasein. Dabei ist Straußenfleisch aus kulinarischer Sicht ein Allround-Talent: Ob als Steak, Geschnetzeltes, Schmorbraten oder Ragout, es lässt sich genauso vielfältig zubereiten wie Huhn oder Pute. Und es ist sehr fett- und cholesterinarm.
Als Vorspeise geräucherter Straußenschinken (Biltong) mit Honigmelone und Kiwi oder Straußenstreifen auf buntem Salat, als Hauptspeise dann Filetbraten in Rotweinsauce, Raukepfannkuchen mit Straußenhackfleisch, Ragout mit Calvados und Äpfeln, Filet im Parmesanmantel mit Champagnerkraut - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch zum Grillen ist Straußenfleisch ideal geeignet: "Marinieren Sie es zwei Tage in Kräutern der Provence, gepresstem Knoblauch und Öl - am besten Rapsöl - und lassen Sie es an der kältesten Stelle im Kühlschrank gut durchziehen", empfiehlt Farminhaber Kistner. Vor dem Grillen wird das Fleisch dann nur noch abgetupft.
Alexander Schodlok, Betreiber eines afrikanischen Restaurants im Hessischen, setzt dagegen auf exotische Zubereitungsarten: Auf seiner Speisekarte locken "Geschnetzeltes Omaruru" (Streifen vom Strauß in Curry-Bananen-Sauce mit glacierten Ananaswürfeln und geschroteten Haselnüssen) oder Filets vom Strauß mit Ingwerkruste auf Kokossahne.
"Strauß gehörte bei uns schon immer zu den Standardgerichten. Vor allem bei Großveranstaltungen ist er ein Renner", erklärt der Restaurantbesitzer. Auf den Karten von Restaurants, die nicht auf afrikanische Spezialitäten setzen, ist der Strauß hingegen eher selten zu finden. "Noch ist Straußenfleisch relativ unbekannt, außerdem nicht überall und permanent verfügbar", sagt Farmer Kistner. Da gerät es im Bewusstsein der Käufer schnell in Vergessenheit.
Tatsächlich ist der Bezug von Straußenfleisch nicht überall in Deutschland einfach: Derzeit gibt es nach Schätzungen des Bundesverbandes deutscher Straußenzüchter deutschlandweit 200 bis 300 Straußenfarmen. Nur rund 20 von ihnen produzieren professionell Straußenfleisch. "Die Farmen vermarkten ihr Fleisch vorrangig über Hofläden.
Daneben ist es in einzelnen Supermärkten und Feinkostläden zu finden", weiß Verbands-Präsident Horst Engelhardt. Nach seinen Angaben decken die Farmen etwa ein Drittel des hiesigen Bedarfs an Straußenfleisch. Der Rest wird aus dem Süden Afrikas importiert.
Wer einmal auf den Straußengeschmack gekommen ist, der greift nicht nur nach frischem Fleisch, sondern auch nach Wurstspezialitäten: Schinken, Salami, Jagdwurst, Leber-Pastete oder Grillwürste aus Straußenfleisch machen Appetit auf mehr.