Strand-Knigge für Urlauber Strand-Knigge für Urlauber: Feingefühl bei «oben ohne» und Alkohol
Frankfurt/Main/dpa. - und dasnicht nur in muslimisch geprägten Ländern.
Zwar werde es weitgehend geduldet, wenn Frauen am Strand auf dasOberteil ihres Bikinis verzichten, sagt Marie-Luise Arnakis von dergriechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt am Main. «Wennsie aber auf eine kleine Insel kommen und sehen, dass dieEinheimischen angezogen sind, dann bleiben sie das bitte auch.» InÄgypten drohen spärlich bekleideten Touristinnen ebenfalls keineStrafen. Allerdings meint Karin Lotz, Direktionsassistentin desägyptischen Fremdenverkehrsamts in Frankfurt: «"Oben ohne" wird zwarimmer mehr gemacht, aber eigentlich ist das Land und Leuten gegenübernicht fair.»
Ezzedine Siala, Reisebüroberater beim TunesischenFremdenverkehrsamt in Frankfurt weiß einen Grund, warum die Behördenin dem nordafrikanischen Land nicht einschreiten, obwohl das halbnackte Baden offiziell nicht erlaubt ist: «Heute liegen 80 Prozentder Frauen ohne Bikini am Strand, das können Sie gar nicht verbieten.Im Ernstfall sogar mit Geldstrafen müssen Touristinnen dagegen inSüdafrika rechnen. «In Kapstadt ist 'oben ohne' an einigen Strändenerlaubt, anderswo aber verpönt oder verboten», sagt Peter Pfitznervom South African Tourism Regionalbüro Europa in Frankfurt.
Unbedingt auf züchtige Strandbekleidung achten solltenTouristinnen in den USA. Schon das Umziehen in der Öffentlichkeitgelte als Erregung öffentlichen Ärgernisses und könne bestraftwerden, teilt das Auswärtige Amt in Berlin mit. «Oben ohne» werdeselbst bei kleinen Mädchen nicht geduldet. «Wenn die Beach Patrol soetwas sieht, bittet sie die Gäste, sich wieder anzuziehen», sagt dieMarketing-Chefin des Büros «Visit Florida» in Frankfurt, Marion Wolf.In dem Sonnenstaat im Südosten der USA dürfte nur an speziellausgewiesenen Stränden auf das Oberteil verzichtet werden. Auch inAustralien ist das kaum bekleidete Sonnenbaden lediglich an Strändenaußerhalb der Städte zugelassen.
Keine nennenswerten Probleme gibt es dagegen an einem beiDeutschen besonders beliebten Sommerreiseziel, in Spanien. «Es kannhöchstens sein, dass es in kleinen Orten im Norden verboten ist»,sagt eine Sprecherin des spanischen Fremdenverkehrsamts in Frankfurt.Und auch an Stränden in Italien regt sich so gut wie niemand mehrüber kaum bekleidete Sonnenhungrige auf, sagt Claudia Fischbach vomitalienischen Fremdenverkehrsamt in Frankfurt.
Beim Thema Alkohol am Strand gilt es vor allem in Australien undFlorida vorsichtig zu sein - der Genuss von Bier oder Wein in derÖffentlichkeit ist dort weitgehend verpönt. Deshalb dürfen sichUrlauber auch nicht beschweren, wenn sie an der Strandbar aufalkoholhaltige Erfrischungen verzichten müssen. «Die gibt eshöchstens an Hotelstränden», sagt Stefan Mark, Sprecher derAustralian Tourist Commission in Frankfurt. Ans Meer mitgebrachteAlkoholika sollten am besten aus den braunen Papiertüten getrunkenwerden, in denen sie meistens über die Ladentheken gereicht werden.
Anderswo wird Alkohol am Strand zwar nicht unbedingt verkauft,allerdings stört sich auch kaum jemand daran. «In Südafrika bringendie Leute ihre Kühlboxen mit, da geht es manchmal lustig zu», sagtPfitzner. Auf Getränkekarten von Strandbars rund ums Mittelmeerfinden die Gäste dagegen meist eine reiche Auswahl an Bieren, Weinenoder Cocktails. «Es gibt auch Tunesier, die am Strand gern ihrBierchen oder Weinchen trinken», sagt etwa Siala.