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Spaßige Frühförderung Spaßige Frühförderung: Elf Dinge die unsere Kinder durch die Fußball-Europameisterschaft 2016 lernen

Von Lisa Harmann 23.05.2016, 14:05
Wenn Vater und Sohn das EM-Fieber packt.
Wenn Vater und Sohn das EM-Fieber packt. imago stock&people

Fußball ist unser Leben! Ganz besonders dann, wenn – wie jetzt – eine Europameisterschaft bevorsteht. Dass Fußball nicht nur Spaß ist, sondern auch bitterer Ernst, wissen wir schon lange. Das Fußball aber auch zur Frühförderung taugt: Tja, das hätten Sie vielleicht nicht gedacht. Wir haben elf Gründe gesammelt, warum und wie die Fußball-EM unsere Kinder bildet.

Kinder lernen lesen

„Paaaapaa, was steht da in der Zeitung?“ „Lies doch mal selbst!“ Wenn Kinder etwas wissen wollen, dann starren sie im Notfall so lange den Text an, bis sie wissen, wen Jogi Löw mit ins EM-Trainingslager nimmt. Dabei helfen natürlich die Fotos. Wer den Spieler darauf erkennt, wird bald auch die Buchstaben T-H-O-M-A-S M-Ü-L-L-E-R lesen können. Was für ein toller Lerneffekt in Sachen Lesen!

Kinder lernen auswendig

Spieler A hat am gleichen Tag Geburtstag wie Spieler B. Wenn Kinder sämtliche Infos zu den Deutschland-Spielern aufsaugen, dann wissen sie irgendwann Dinge, von denen Sie selbst noch nichts wussten. Wer ist wo geboren, hat in welchen Vereinen welche Tore geschossen. Wer ein fußballbegeistertes Kind hat, kann viel von ihm lernen. 

Kinder lernen Feinmotorik

Haben Sie schon einmal das Papierchen hinter den Aufklebern der Panini-Bildchen abgeknibbelt? Und dann auch noch das Bild des Lieblingsspielers ins Heft und auf die dafür vorgesehene Markierung geklebt? Das erfordert Geschicklichkeit und schult die Feinmotorik! Das kann noch in ganz anderen Lebenslagen hilfreich sein.

Kinder lernen Geografie

Wo genau liegt denn Frankreich? Und Spanien? Und welche Flaggen haben diese Länder? Genau, das erklären Ihnen bald Ihre Kinder. Die können das nämlich demnächst auswendig. Wer zusätzlich die malerischen Fähigkeiten der Kinder fördern will, stellt Zeichenpapier und Stifte zur Verfügung. Auf geht's: Flaggen zeichnen.

Kinder trainieren ihr Langzeitgedächtnis

„Ach, das ist doch die Mannschaft die 3:0 gegen Schweden gewonnen hat.“ Fußballbegeisterte Kinder können sich solche Dinge merken. Dinge, die wir schon längst vergessen haben. Es ist der wohl erste Bereich, in dem sie uns Eltern wissens-technisch überholen können. Unglaublich!

Weitere Fußball-Qualitäten: Verlieren lernen, Fairness, Teamwork

Kinder lernen verlieren

Ja, auch „die Mannschaft“ – unsere Weltmeister – verlieren mal. Das haben wir in der Vorbereitung auf die EM erlebt. Und dabei lernen schon die Kleinsten, dass der Verein danach wieder aufsteht und irgendwann auch wieder gewinnt. In Worten hätte man ihnen das nicht so leicht erklären können.

Kinder lernen Fairness

Wer eine rote Karte bekommt, ist raus. Das wissen Kinder. Es gibt eben überall Regeln. Im Erziehungsalltag mit gelben oder roten Karten zu drohen, ist die wirksamste Methode für kleine Fußball-Fans. Wirklich!

Kinder lernen Teamwork

Beim Fußball zählt die ganze Mannschaft, nicht der einzelne. Alle müssen zusammen halten. Wer das auf den Geschwisteralltag übertragen kann, ist klar im Vorteil. Fairplay und Teamwork zählen eben nicht nur auf dem Platz – sondern auch im heimischen Wohnzimmer. 

Kinder lernen Ausdauer

In Zeiten des Überflusses geht es vielen Kindern so, dass sie nichts mehr richtig anpacken. Drachen steigen lassen, Memory spielen, ferngesteuertes Auto. Am Ende steht alles rum und nichts wurde richtig durchgezogen. Fußball hat eine ganz andere Beständigkeit in ihrem Leben. Da bleiben sie – im wahrsten Sinne des Wortes – am Ball.

Kinder lernen Disziplin

Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause, das wissen wir seit Tommy Gerhardts Film „Voll normaaal“. Das gilt natürlich auch im Fußball. Wenn Jogi Löw etwas sagt, dann sollten die Spieler das befolgen. Die Eltern als Bundestrainer. So macht Erziehung Spaß! Versuchen Sie es doch mal mit einem: „Würdest du dein Zimmer bitte aufräumen? Der Jogi würde das jetzt auch von dir verlangen.“

Kinder lernen Ehrgeiz

Sie wollen gewinnen. Das müssen wir ihnen nicht einbläuen, das kommt von ganz von innen. Und je mehr sie sich mit Fußball auseinandersetzen, desto größer wird ihr Ehrgeiz. Das ist eine Entwicklung, die wir ihnen nicht hätten beibringen können. Es kommt einfach. Und Ehrgeiz ist doch immer gut. Solche Fans brauch unser Team jetzt zur EM. Und danach lenken wir den Ehrgeiz der Kinder dann einfach wieder auf die Hausaufgaben. Vielleicht gibt es ja Fußball-Rechenaufgaben, liebe Lehrer?!