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Sommerflieder trotzt auch langer Trockenheit

Von Helga Panten 09.08.2007, 07:24

Bonn/dpa. - Der herbsüße Duft, die langen eleganten Blütenrispen, das Schauspiel der Schmetterlinge drumherum: Das ist unverkennbar Sommerflieder. Er gehört zu den schönsten und unkompliziertesten Sommergehölzen.

Selbst wochenlange Trockenheit macht Buddleia davidii, so der botanische Name, nichts aus. Ursprüngliche Heimat des Sommerflieders ist China. Auf Felsmatten und in trockenen Buschsteppen wächst er dort. Das hat ihn hart gemacht. So hart, dass er bei uns auf dem Schotter entlang der Bahngleise verwildert und dort in der Sommerhitze blüht und blüht. Am Bahndamm zeigt sich der Sommerflieder meist in Rosa-Violett. Doch seit die ersten Pflanzen 1890 nach Europa kamen, ist die Liste der Sorten stetig gewachsen. Daher prüften Bundessortenamt und der Bund deutscher Baumschulen von 1994 bis zum Jahr 2000 alle im Handel erhältlichen Buddleia-Sorten auf ihre Qualität.

Spitzenreiter bei der Prüfung wurde die Sorte 'Pink Delight', eine dunkelrosa Sorte, die sowohl vom Wuchs als auch vom Blütenreichtum her besonders überzeugte. Unter den sehr dunklen, purpurvioletten Sorten sticht 'African Queen' hervor, gefolgt von 'Summer Beauty' und 'Black Knight'. Wer nach weißen Sorten sucht, sollte 'White Bouquet' oder 'Dart's Ornamental White' bevorzugen. Bei den blauvioletten haben sich 'Kalypso' und 'Nanho Blue' die ersten Plätze erkämpft. Das beste Rot liefern 'Nanho Purple', 'Summer Beauty' und 'Royal Red'.

Nur die Farbe Gelb hat Buddleia davidii nicht in ihren Genen. Dafür zeigt die nicht winterharte Kugel-Buddleia (Buddleia globosa) gelbe Blüten. Beide wurden miteinander gekreuzt. Unter dem Namen Buddleia x weyeriana sind die Nachkommen in den Baumschulen zu finden. Das schönste Orangegelb bietet die Sorte 'Sungold'. Als Erinnerung an die Kugelbuddleia ordnet sie ihre Blüten in kleinen kugeligen Köpfchen entlang der Rispen an.

Alle Sommerflieder brauchen warme, sonnige Gartenplätze, damit sie ihre volle Schönheit entfalten können. Schwere, feuchte und nährstoffreiche Böden mögen sie nicht. Buddleia davidii reagiert besonders empfindlich. Ihre Triebe reifen dann nicht richtig aus. Sie wird frostempfindlich, und im schlimmsten Fall stirbt sie in einem kalten Winter völlig ab. Damit das nicht passiert, schützt man ihren Wurzelbereich in der kalten Jahreszeit mit einer Schicht aus Laub und Tannenzweigen.

Die oberirdischen Teile von Buddleia davidii frieren in der Regel zurück. Das schadet aber nichts. Die Pflanzen treiben kräftig von unten wieder aus und blühen auch, denn ihre Rispen entwickeln sich nur an den einjährigen Trieben. Für eine besonders üppige Blüte schneiden viele Besitzer den Sommerflieder im Frühjahr regelmäßig zurück. Die jungen Triebe sind allerdings weicher als ein stabiles Zweiggerüst und fallen bei Wind eher auseinander.

Unbedingt verzichten sollte man bei Buddleia alternifolia und bei den Sorten 'Nanho Blue' und 'Nanho Purple' auf den Frühjahrsschnitt. Die erste blüht nur am zweijährigen Holz. Rückschnitt würde bei ihr alle Blütenanlagen beseitigen. Die beiden Nanho-Sorten sind Abkömmlinge eines relativ schwachwüchsigen Findlings aus dem chinesischen Nanho-Tal. Richtig zur Geltung kommen sie nur, wenn sie sich breitstrauchig aufbauen dürfen.