Siegeszug der Teigwaren Siegeszug der Teigwaren: Nudeln sind vielseitig und gesund

Bonn/Nidda/dpa. - Aus der italienischen Küche sind Nudelnnicht wegzudenken, und auch die deutsche Küche kommt heute nicht mehrohne Teigwaren aus. Lange Zeit galten Spaghetti, Makkaroni & Co.dabei als Dickmacher - doch von ernährungswissenschaftlicher Seitesind keine Einwände mehr zu befürchten. Im Gegenteil wird die Nudelheute sogar als Energielieferant geschätzt.
Im Süden ist das schon lange bekannt. «Italien ist ohne Nudelnnicht vorstellbar», verdeutlicht Enzo Cucuzza, Generalsekretär derVereinigung italienischer Gastronomen in Deutschland mit Sitz inNidda, die Bedeutung der Nudel in seinem Heimatland. Jeden Tag kämendort Nudeln auf den Tisch, immer saisongerecht zubereitet, im Sommerzum Beispiel mit Tomaten. Doch auch der Teigwarenkonsum der Deutschenkann sich sehen lassen: Pro Jahr verzehrt jeder nach Angaben derArbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten in Freising 5,3 KilogrammPenne, Spaghetti & Co.
Pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) inBonn eine bestimmte Menge Teigwaren, Kartoffeln oder Reis. StehenNudeln auf dem Speiseplan, rät die DGE zu etwa 200 bis 250 Grammgekochten Teigwaren. Um die Kost möglichst abwechslungsreich zugestalten, sollten anstatt der Nudeln jedoch wenigstens ab und zuauch Reis oder Kartoffeln auf den Teller kommen. Würden Kinder aufihren obligatorischen Nudeln bestehen, spreche allerdings auch nichtsdagegen. «Irgendwann werden Nudeln dann sowieso langweilig, und sieessen automatisch etwas anderes», so Silke Restemeyer von der DGE.
Durch ihren hohen Anteil an Kohlenhydraten seien Nudeln besondersgute Energielieferanten, da sie die Energie langsam abgeben. Besserals herkömmliche Nudeln seien jedoch Vollkornnudeln. «Die enthaltenmehr Ballaststoffe und sorgen deshalb für eine längere Sättigung»,erklärt Restemeyer den Vorteil. Zudem enthielten sie mehr Vitamineund Mineralstoffe. Vollkornteigwaren seien allerdings nichtjedermanns Sache: «Sie schmecken häufig nussiger.» Da es bei denVollkornnudeln jedoch große geschmackliche Unterschiede gebe, solltendie Verbraucher am besten verschiedene Sorten ausprobieren, um denpersönlichen Favoriten ausfindig zu machen.
Generell sollte beim Kochen von Teigwaren auf diePackungsanweisung geachtet werden. «Zu lange dürfen sie auf keinenFall kochen», betont Cucuzza. Auch sei es wichtig, dass die Nudelnerst zu dem kochenden Wasser gegeben werden. «Sonst liegen sie zulange im Wasser und werden zu weich», erklärt Cucuzza. Mit demitalienischen Verständnis von Pasta seien weiche Nudeln nicht zuvereinbaren. «Nudeln müssen immer aldente, also bissfest sein», meintCucuzzo.
Wenn es um die Nudelzubereitung geht, sind die Italienertraditionsbewusst. «Es gibt viele neue Varianten, zum Beispielgefüllte Nudeln, aber traditionelle Gerichte wie beispielsweiseLasagne bleiben weiterhin aktuell», beschreibt Cucuzza dieEntwicklung. Ähnliches gilt auch für Deutschland. «Die Nudel wurdenicht eingedeutscht«, sagt Engbers. Auch, wenn sich Teigwaren längstals fester Bestandteil der deutschen Küche etabliert hätten, seienmediterrane Zubereitungen am beliebtesten.
Ob Spaghetti, Tortellini oder Penne bevorzugt werden, sei inItalien regional bedingt, erklärt Cucuzza. Ganz andere Überlegungentrifft Engbers bei der Wahl der Nudelsorte: «Bei einer festlichenAbendveranstaltung sollten keine langen Nudeln serviert werden. DieKleidung kann sonst schnell beschmutzt werden.»