Schutz vor Einbruch Schutz vor Einbruch: Sichere Türen und aufmerksame Nachbarn sind wichtig
Halle/MZ. - In der dunklen Jahreszeit haben Einbrecher Hochsaison. Allerdings steigt die Zahl missglückter Einbrüche stetig - jeder dritte ungebetene Eindringling scheitert. "Prävention wirkt erkennbar", bilanziert Reinhold Hepp, Geschäftsführer Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Doch wo ist sie besonders gefragt und womit soll man anfangen, wenn das Budget nicht für ein komplettes Sicherheitspaket ausreicht?
"Erfolgreicher Einbruchschutz ist mehr als nur geeignete Sicherheitstechnik", sagt der Fachmann. Auch eine funktionierende Nachbarschaft und ein sicherheitsbewusstes Verhalten sind gefragt. So sollte die Haustür selbst bei kurzer Abwesenheit stets zweifach verschlossen werden. Bei einer Tür mit Glasfüllung darf der Schlüssel zudem nie innen stecken. Auch Fenster müssen bei Abwesenheit geschlossen bleiben: "Ein gekipptes ist ein offenes Fenster," warnt Hepp.
Leitern wegschließen
Bei Rollläden - empfehlenswert ab der einbruchhemmenden Widerstandsklasse zwei - gilt: Nur nachts schließen, damit sie nicht Abwesenheit signalisieren. Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern, Rankgerüste und hausnahe Bäume sind Verbündete der Einbrecher: Sie werden gern als Aufstiegshilfen genutzt. Daher heißt hier die Devise: Wegschließen oder entfernen.
Gartentüren, Hof- und Gartentore sollten nicht nur bei Abwesenheit verschlossen sein. Hilfreich ist dem Fachmann zufolge ein selbst schließendes Gartentor mit beidseitig feststehendem Türknopf und elektrischem Türöffner. Zudem rät die Polizei zu gesundem Misstrauen: "Öffnen sie nicht auf Klingeln bedenkenlos. Nutzen Sie den Türspion oder den Sperrbügel", empfiehlt Hepp.
Gefährdete Außentüren lassen sich mit Blick auf den Einbruchschutz schnell nachrüsten. "Entscheidend ist, dass die einzelnen Maßnahmen für Türblatt, -rahmen, -bänder, -schlösser, Beschläge, Schließbleche und Zusatzsicherungen wirksam aufeinander abgestimmt sind und fachgerecht eingebaut werden", sagt der Experte.
Wer eine neue Tür wählt, sollte auf eine geeignete Widerstandsklasse achten. Unterschieden werden die Klassen eins bis sechs - ein guter Einbruchschutz beginnt bei Widerstandsklasse zwei. Selbst vermeintlich einbruchsichere Stahl- oder feuerhemmende Türen müssen für Einbrecher kein Hindernis sein: Sie haben meist keine einbruchhemmende Wirkung.
Fenster werden am besten mit einem geprüften einbruchhemmenden Fensterbeschlag und einem abschließbaren Fenstergriff versehen oder mit geeigneten aufschraubbaren Sicherungen nachgerüstet. Eine Sicherung mit einem abschließbaren Fenstergriff allein genügt nicht. Alarmanlagen bieten lediglich eine ergänzende Maßnahme: Sie verhindern keinen Einbruch, können aber abschreckend wirken. Von Attrappen rät Hepp ab: "Einbrecher, die sich etwas auskennen, erkennen diese Scheinsicherheit schnell."