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Schlaftrend Schlaftrend: Hängematten mit Stil

Von Heike Edelmann 26.07.2004, 07:41
Im Sitzen schweben: Der Hängesessel «Crazy Chair» lässt sich durch die Einpunktaufhängung mit wenigen Handgriffen befestigen (Foto: dpa)
Im Sitzen schweben: Der Hängesessel «Crazy Chair» lässt sich durch die Einpunktaufhängung mit wenigen Handgriffen befestigen (Foto: dpa) Pimiento Crazy Chair

München/dpa. - Schwebend zu liegen und sich zu entspannen hateine lange Tradition in Südamerika. Aber auch hier zu Lande werdenHängematten und Hängesitze immer beliebter. Die mobilen Matten sindjederzeit einsatzbereit und können im Haus sowie im Freien genutztwerden. Moderne Hängemattenständer machen selbst die Suche nach demrichtigen Baum überflüssig.

Damit der Spaß besonders für Familien mit kleinen Kindern einesichere Sache ist, rät Robert Plechinger von der GewerbeaufsichtMünchen von Leichthängematten aus sehr dünnem Nylonnetz aber ab. Fürbesonders empfehlenswert hält er dagegen die altbewährte Methode ausSüdamerika: «Beim Liegen in der Hängematte sollte der Rücken nicht zustark gekrümmt sein. Das Liegen auf südamerikanische Art - etwas querzur Hängematte - ist entspannender und gesünder für den Rücken.»

«Dieser Mattentyp dient als vollwertiger Bettersatz», erklärtStefan Ernst, Verantwortlicher für das Spiel-und-Freizeit-Sortimentbeim Versandhandel Manufactum aus Waltrop (Nordrhein-Westfalen). Eineweitere Art der Hängematte, die Modelle mit Spreizstock, eigne sichdafür schon deshalb nicht, weil sie konstruktionsbedingt den Rückenin eine Krümmung bringt. Im Unterschied dazu werden südamerikanischeHängematten durch ihren diagonal darin liegenden Nutzer aufgespannt,was eine nahezu horizontale Liegeposition möglich mache.

«Für den Gartenbenutzer sind neben der eigentlichen Matte heutebesonders die Gestelle von Bedeutung», so Elsa Freese vomTrekking-Ausstatter Globetrotter in Hamburg. «Der Kunde hängt seineMatte nicht mehr leger zwischen zwei stabile Bäume, sondern suchtnach einem möglichst ausgefallenen Gestell aus Teak oder Metall inschönem Design und ist bereit, dafür einiges auszugeben», sagtFreese, die ein steigendes Interesse an Hängematten beobachtet. Fasttäglich erreichten sie Herstellerkataloge mit neuen Produkten. Speziell zum Sitzen gedacht ist der «Crazy Chair» des UnternehmensPimiento aus München. Der Hängesessel lässt sich laut Herstellerdurch die Einpunktaufhängung mit wenigen Handgriffen befestigen. «WerWert auf Mobilität legt, wird sich über das Eigengewicht von nur dreiKilogramm freuen», sagt Firmensprecher Joachim Külling. Trotz desvergleichsweise geringen Gewichts hält der Sitz einiges aus - lautTÜV-Siegel kann er mit bis zu 150 Kilogramm belastet werden.

Noch 10 Kilogramm mehr trägt die Baumwoll-Hängematte aus demManufactum-Katalog. Das Produkt des Versenders unterscheidet sichlaut Stefan Ernst unter anderem durch die Stoffqualität und robustgearbeitete Aufhängeösen von Billigmatten. Für den mobilen Einsatzder 2,3 Kilogramm leichten Matte gibt es einen passendenTransportbeutel, der auch als Rucksack getragen werden kann.

Dem Namen entsprechend speziell für Ausflüge und Reisen gedachtist das Modell Traveller, das der Designer Charles Descotis entworfenhat. «Traveller ist dreifach genäht, wird von einem Edelstahlhakengehalten und ist bis zu 160 Kilogramm belastbar. Deshalb schaukeltsie auch mal zwei oder mehrere Personen», sagt Descotis über seineMatte aus Fallschirmseide, die in Deutschland unter anderem über denCairo-Designvertrieb in Groß-Umstadt (Hessen) erhältlich ist.

«Eine schwingende Reise in die eigene Gedankenwelt hilft oft, dieDinge etwas leichter zu sehen», sagt Bernhard Köpf, Geschäftsführerdes Hängemattenspezialisten Jobek aus Füssen. Die Firma aus Bayernstellt eigene Matten her, importiert aber auch die Modelle der US-amerikanischen Marke Hennessey Hammock.

Deren Hängematten sind für Expeditionen geeignet und müssendeshalb Platz sparend zu packen und besonders leicht sein. «DieHängematte selbst besteht aus Polyestergewebe und starkemOxford-Nylon mit gesäumten Kanten, kann bis zu 105 Kilogramm tragenund wiegt dabei ganze 1,16 Kilogramm», so Köpf.

Echte Outdoorfans legen in erster Linie Wert auf ein Leichtgewichtfür die Reise, weiß auch Elsa Freese. «Das ist eines der Kriterienfür unsere Produktauswahl», sagt die Expertin. «Dann ist dieReißfestigkeit von ganz hoher Bedeutung und daneben natürlich dieWitterungsbeständigkeit.» Wer die Schwebemöbel nur zum Ausspannennutzt, hat dagegen vor allem einen hohen Anspruch an den Komfort.

Mit aufwendigen Konstruktionen kann sich aber trotz allerBequemlichkeit nicht jeder anfreunden. Als eher «überinszeniert»bezeichnet zum Beispiel Lars Quadejacob von der inLeinfelden-Echterdingen (Baden-Württemberg) erscheinendenFachzeitschrift «Design Report» manche Entwürfe: «Stöcke, Seile undStoffsegmente schaffen nichts, was nicht ein jahrhundertealterKlassiker mit einem Minimum an Material und Gestaltungsaufwand auchbietet - nämlich die Hängematte.»

Gestell statt Bäumen: Wird die Hängematte für den Garten angeschafft, legen Käufer meist viel Wert auf das Design. (Foto: dpa)
Gestell statt Bäumen: Wird die Hängematte für den Garten angeschafft, legen Käufer meist viel Wert auf das Design. (Foto: dpa)
Manufactum
Leichtgewicht für die Reise - Hängematten für Outdoor-Fans sollten aber auch reißfest und witterungsbeständig sein (Foto: dpa)
Leichtgewicht für die Reise - Hängematten für Outdoor-Fans sollten aber auch reißfest und witterungsbeständig sein (Foto: dpa)
Globetrotter