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Renovierung Renovierung: Fassaden selbst streichen

Von Stephanie Hoenig 26.06.2006, 18:24
Fassaden sind nicht schwieriger zu streichen als Zimmerwände: Bei 4,20 Meter Höhe ist für den Heimwerker aber Schluss. (Foto: dpa)
Fassaden sind nicht schwieriger zu streichen als Zimmerwände: Bei 4,20 Meter Höhe ist für den Heimwerker aber Schluss. (Foto: dpa) Alpina

Frankfurt/Main/dpa. - «Diese Arbeit an der Fassadekönnen versierte Heimwerker selbst durchführen», sagt Ludger Küper,Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt. Aussicherheitstechnischen Gründen sollten allerdings nur Häuser mitmaximal eineinhalb Geschossen gestrichen werden. Die Arbeit auf derLeiter oder dem Gerüst wird sonst zu gefährlich.

Eine Fassade sei kaum schwieriger zu streichen als Zimmerwände,sagt Andreas Heidorn vom Farbenhersteller Alpina in Ober-Ramstadt(Hessen). Um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen, darf der Putznicht beschädigt sein. Hat er Risse, ist zunächst eine fachmännischeSanierung notwendig, erklärt Heidorn.

Ist die Fassade stark verschmutzt, muss sie vor dem Streichengründlich gereinigt werden, sagt Küper. Staub und Schmutz lassen sichmit einem Hochdruckreiniger entfernen. «Der Hochdruckreiniger solltezur Arbeit an der Fassade mit einer Flachstrahldüse ausgerüstetsein», erklärt Szilard Toth vom Hersteller Kärcher in Winnenden(Baden-Württemberg). Um den Putz nicht zu beschädigen, empfiehlt dasPaint Quality Institute mit einem Abstand von 15 bis 20 Zentimeternzu arbeiten.

Als Alternative zur Flachstrahldüse könne die Fläche auch miteinem so genannten T-Racer, der direkt auf der Wand angesetzt wird,gereinigt werden, erklärt Toth. Dieser verhindere, dass Wasserherumspritzt. Nach der Vorbehandlung mit dem Hochdruckreiniger muss die Fassadegut austrocknen, erläutert Küper. Sonst bestehe die Gefahr, dasshinter dem Putz verborgenes Wasser den Neuanstrich beschädigt.

«Stark sandende oder saugende Putze müssen zur Verfestigung desUntergrunds mit Tiefengrund vorbehandelt werden», erklärt Heidorn.Erst wenn der Tiefengrund getrocknet ist, könne mit dem eigentlichenAnstrich begonnen werden. «Das Paint Quality Institute empfiehlt dieVerwendung von Fassadenfarbe und ­grundierung auf Reinacrylat-Basis»,sagt Küper. Denn diese Produkte schützten besonders gut gegen Regen.

«Fassaden müssen in der Regel mindestens zweimal gestrichenwerden», erklärt Heidorn. Vor dem Anstrich muss die Farbe mit Wasserverdünnt werden. Besonders gut zum Streichen eignen sichlangfloorigen Fassadenroller. Damit die Arbeit zügig vorangeht,sollten mehrere Personen gleichzeitig streichen.

«Heimwerker, die an der Fassade arbeiten, sollten sich möglichsteine Arbeitsebene aus Maurerböcken und Dielen als Arbeitsbühnebauen», rät Heidorn. Maurerböcke gibt es bis zu einer Höhe von 160Zentimetern. Mit solch einer Konstruktion und Teleskopstangen kannder Heimwerker bis zu eine Höhe von etwa 4,20 Metern arbeiten. Beigrößeren Höhen ist Schluss. Denn dann muss laut Heidorn mit einemGerüst gearbeitet werden. Und das sollte auf jeden Fall ein Profiaufbauen.

SERVICE-KASTEN: Beim Streichen von Fassaden auf Sicherheit achten

Heimwerker sollten beim Streichen der Fassade auf einen stabilenStand der Leiter achten. Stabile Stehleitern seien Anlegeleiternvorzuziehen, da bei ihnen der Farbtopf auf der obersten Stufe stehenkann, erklärt Susanne Woelk von der Aktion Das Sichere Haus inHamburg. Aufpassen müssten Heimwerker, wenn am Fuß des Hauses Beeteliegen. Denn darin hätten Stehleitern keinen sicheren Halt.