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Renovieren Renovieren: Acrylfarbe schützt Fenster

Von STEPHANIE HOENIG 28.11.2008, 09:36

FRANKFURT (MAIN)/DPA. - Damit diese Arbeit perfekt gelingt, müssen die notwendigen Vorarbeiten sachgerecht erledigt und die richtigen Lacke und Lasuren eingekauft werden. Als Werkzeug reichen Pinsel, Abklebeband und Schleifpapier.

"Um bei Holzfenstern Schäden durch Verfaulen oder Verziehen vorzubeugen, sollte der Anstrich von Holzrahmen regelmäßig - etwa beim Putzen - untersucht werden", rät Jürgen Benitz-Wildenburg vom Institut für Fenstertechnik in Rosenheim. Kleinere Schäden in der Oberfläche könnten ähnlich wie beim Auto ausgebessert werden. Bei stark verwitterten Lasuren oder abblätterndem Lack muss dagegen der gesamte Anstrich durch Schleifen entfernt werden. Ansonsten reicht vor dem Farbauftrag sorgfältiges Anschleifen.

Beim Anschleifen sollte darauf geachtet werden, dass das Glas keine Kratzer bekommt, heißt es bei der Stiftung Warentest in Berlin. Selbst für mit dem Pinsel geübte Heimwerker sei es ratsam, die Glasfelder abzukleben, da dies später das lästige Abkratzen von Farbe von den Glasflächen erspare. Sobald die Farbe nach dem Anstreichen angezogen hat, sollte der Klebestreifen bereits entfernt werden. Denn bei völlig durchgetrockneter Farbe könne diese am Klebestreifen hängen bleiben und der Anstrich einreißen. "Fensteranstriche sollten alle zwei Jahre neu aufgearbeitet werden", sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt / Main. Denn die Rahmen seien maßgebliche Bauteile an einem Haus. Gestrichen werden können die Fensterrahmen mit einer Dickschichtlasur oder mit einem Lack.

Um das Fenster gut zu schützen, sollte eine Lasur UV-Pigmente enthalten. "In farblosen Lasuren sind UV-Pigmente allerdings nicht vorhanden", erklärt Küper. Optimalen Schutz bieten Lasuren mit mittleren Farbtönen. Sehr dunkle Anstriche würden durch die Sonne sehr stark erwärmt und dehnten sich aus. Das Holz arbeite hierdurch stark. Stark verwitterte Lasuren sollten gründlich entfernt werden. Sonst sei auf Grund der Transparenz der neuen Lasur der alte Anstrich noch sichtbar, und das Ganze wirke fleckig.

Bei abblätterndem Lack hilft nach Ansicht der Warentester nur eine "Radikalkur". Hier müsse der alte Lack komplett abgebeizt, der Rahmen mit Bläueschutzmittel imprägniert und danach mit einem Vor- und Zwischenanstrich mit Grundfarbe sowie einem Endauftrag mit Alkyd- oder Acrylack versehen werden.

Küper rät Heimwerkern, die sich für Lack als Anstrichmittel entscheiden, zu Acryllack statt Kunstharzlack (Alkyd-Lack). "Wasserverdünnbarer Acryllack mit dem Umweltzeichen Blauer Engel ist elastischer und kann dadurch das Arbeiten des Holzes leichter mitmachen", erläutert der Experte. Ein weiterer Vorteil von Acrylfarbe sei die kürzere Trocknungszeit. Meist reichten fünf bis sechs Stunden aus, bis die Farbe am Fenster getrocknet ist. Bei Kunstharzlacken müsse ungefähr die doppelte Zeit veranschlagt werden. Ein Schließen des Fensters am Abend nach dem Anstrich könne bei dieser langen Trocknungszeit problematisch sein.