Toter Passagier Toter Passagier: Pilot verrät den Code für eine Leiche an Bord eines Flugzeugs
Köln - Die Vorstellung ist etwas unangenehm: In Passagierflugzeugen werden immer wieder auch Leichen transportiert. Den Fluggästen teilt die Crew natürlich nicht mit, dass ein Toter an Bord ist. Stattdessen nutzt das Flugpersonal dafür eigene Codes:
Jim Wilson
Einem Bericht der britischen „The Sun“ zufolge lautet dieser Code häufig „Jim Wilson“. Der Grund: Die speziellen Särge, in denen die Leichen in der Regel transportiert würden, seien Produkte der Marke „Jim Wilson“. So habe sich der Code „Jim Wilson“ zum Beispiel bei American Airlines durchgesetzt.
HR
Andere Fluggesellschaften nutzen demnach die Abkürzung HR für „Human Remains“, also menschliche Überreste. Doch welche Codes nutzen deutsche Airlines für „eine Leiche an Bord“?
HUM
Die Lufthansa erklärte auf Anfrage, man kenne lediglich den Code „HUM“, der für „human remains“ stehe und weltweit vorgegeben sei, durch die International Civil Aviation Organization (ICAO), also die Internationale Zivilluftfahrtorganisation, und die International Air Transport Association (IATA), den Internationalen Luftfahrtverband.
Hugo
Pilot Patrick Biedenkapp aus Berlin kennt jedoch noch eine weitere gängige Abkürzung. „Von einem ‚Hugo' spricht man in Airliner Kreisen, wenn eine Leiche transportiert wird, oder wenn ein Passagier während eines Flugs verstorben ist“, erklärt Biedenkapp, der einen Airbus A300 fliegt.
„‚Hugo' steht für ‚human gone'‘ beziehungsweise eingedeutscht: ‚heute unerwartet gestorbenes Objekt'‘“. Er nennt auch den Grund für die Verklausulierung: „ ‚Hugo‘ klingt weitaus weniger dramatisch als ‚der Tote‘“, so Biedenkapp, der über seinen Alltag als Pilot bloggt.
50.000 Leichen fliegen jährlich um die Welt
Laut der Sun werden jährlich 50.000 Leichen um die Welt geflogen. Schließlich sterben viele Menschen nicht zu Hause und müssen für die Beerdigung an ihren Heimatort gebracht werden. (dmn)