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Störtebeker-Festspiele Störtebeker-Festspiele: Rügens Seeräuber

Von ute Nicklisch 02.08.2012, 15:03

Halle (Saale)/MZ. - Inzwischen kennt ihn fast jeder Rügen-Besucher, den legendären Seeräuber Klaus Störtebeker. Viele Male kämpfte er bereits im Großen Jasmunder Bodden der Insel. Mehrere Millionen Zuschauer waren bei diesem Spektakel schon dabei. Denn seit 20 Jahren laden die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek allabendlich von Juni bis September zu einer Inszenierung um das Seeräuberleben ein. Etwa 9 000 Plätze umfasst das Theater und jedes Jahr gibt es eine neue spannende Folge. In diesem Sommer dreht sich alles um "Störtebekers Tod". Eine logistische Meisterleistung mit 150 Mitwirkenden, vier Schiffen und 30 Pferden.

Die Familie Hick war es einst, die der Naturbühne, die damals dem Verfall preisgegeben war, wieder Leben einhauchte. Peter Hick, der als Chef des Ganzen agiert, kündigte damals seine Intendanz bei den Karl-May-Spielen, um sich der neuen Herausforderung zu stellen. "Ich wusste schon damals, wir werden ein ordentliches Theater bauen", sagt der Intendant heute.

Seine Vorstellungen waren klar definiert, es sollte ein ernsthaftes Theater sein. Dazu holte er sich Schauspieler und Partner mit ins Boot. Und offensichtlich ging seine Rechnung auf. Rund 75 Prozent der Rügenbesucher kommen heute wegen der Festspiele auf die Insel.

Inzwischen hat die Tochter, Anna-Theresa Hick, das Ruder mit in der Hand, um später einmal ganz das Erbe ihrer Eltern übernehmen zu wollen. Die 29-Jährige kümmert sich derzeit um die Pressearbeit. Beim diesjährigen Stück flossen bereits viele Ideen von ihr ein.

Die traumhafte Naturkulisse zeigt in der aktuellen Aufführung linksseitig Holland und auf der rechten Seite die Hansestadt Hamburg. In seinem Traum vom "Freien Friesland" lässt sich Störtebeker in eine Falle nach Helgoland locken und wird von Utrecht nach einem Kampf gefangen genommen. Nach dieser Nachricht ist ganz Hamburg auf den Beinen. Auch Mareike, seine ehemalige Geliebte, mit ihrem Sohn Nicolas sind gekommen, um ihn noch einmal zu sehen. Während sich der Junge als Störtebekers Sohn entpuppt, finden der Seeräuber und Mareike wieder zueinander. Doch die Zeit ihrer Liebe ist nur von kurzer Dauer. Es kommt, wie es kommen muss. Störtebeker landet, wie es die Geschichte geschrieben hat, vor dem Fallbeil des Scharfrichters Rosenfeld. Ein Feuerwerk am Ostsee-Himmel krönt das Ende der ergreifenden Geschichte.

Noch bis zum 8. September ist "Störtebekers Tod" zu sehen. Wer Sascha Gluth in seiner Heldenrolle erleben will, muss sich allerdings beeilen. Nach elf Jahren tauscht er sein Schwert gegen den Stuhl des Regisseurs. Im kommenden Jahr soll mit dem Stück "Beginn einer Legende" ein neuer Zyklus um den legendären Seeräuber beginnen.

Vorstellungen: Montag bis Samstag jeweils 20 Uhr. Preise: Karten kosten zwischen 12 und 30 Euro, für Kinder bis 15 Jahre zwischen 10 bis 21 Euro.

Tickets unter Telefon 03838 / 31100.