Gesundheit im Urlaub Reiseimpfungen: Welche man braucht - und was die Kasse zahlt
Hepatitis, Malaria und Co: Vor Reisen nehmen Urlauber besser auch ihren Impfschutz in den Blick - und zwar frühzeitig. Wo man sich beraten lassen kann und welche Kosten die Versicherer übernehmen.

Berlin - Gerade vor Fernreisen sollten Urlauberinnen und Urlauber nicht nur prüfen, ob ihr Reisepass noch gültig ist. Auch ein Blick in den Impfpass ist ratsam – denn das Risiko für Krankheiten wie Hepatitis A oder Japanische Enzephalitis ist in bestimmten Weltregionen viel höher als in Deutschland.
Und um gegebenenfalls Impflücken zu schließen, braucht es Vorlauf: Ratsam ist deshalb, sich einige Monate vor Abreise damit zu beschäftigen.
Erste Informationen liefern die online verfügbaren Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für das Urlaubsziel – dort klickt man sich zum Menüpunkt „Gesundheit“ und findet dann Angaben zum empfohlenen Impfschutz. Auch die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit hat im Internet eine Übersicht zu Reiseimpfungen.
Anlaufstellen für Beratung
Das Infektionsrisiko ist aber stets individuell – Grunderkrankungen können ebenso eine Rolle spielen wie die Frage, zu welcher Jahreszeit man in ein Land reist und was man dort macht. Darum ist es laut Robert Koch-Institut ratsam, sich im Zweifel vor dem Urlaub reisemedizinisch beraten zu lassen.
Spezialisierte Ärztinnen und Ärzte lassen sich zum Beispiel über das Forum Reisen und Medizin finden, dass eine Online-Suchfunktion nach Postleitzahl oder Ort anbietet. Das Centrum für Reisemedizin hat eine Postleitzahl-Suche nach Impf- und Beratungsstellen. Die Tropeninstitute, die es in zwölf deutschen Städten gibt, sind eine weitere Anlaufstelle.
Und: Viele gesetzliche Krankenkassen böten kostenlose, qualifizierte Informationen über ihre Hotlines, berichtet die Zeitschrift „Stiftung Warentest Finanzen“ (Ausgabe 4/2025). Die Kosten für eine individuelle, ärztliche Impfberatung tragen sie dem Bericht zufolge meist nicht.
Großteil der Kassen übernimmt Kosten komplett
Besser sieht es bei der Kostenübernahme für die Reiseimpfungen aus: Ein Großteil der Krankenkassen zahlt sie in vollem Umfang. Einige übernehmen die Kosten nur zum Teil, schließen bestimmte Impfungen aus oder begrenzen die Zuschüsse auf Summen von 150 bis 500 Euro – kommt mehr zusammen, müssen Versicherte den Rest aus eigener Tasche bezahlen.
Eine medikamentöse Malariaprophylaxe mit Tabletten bezuschussen 11 der 68 von der Stiftung Warentest untersuchten gesetzlichen Versicherer nicht.
Voraussetzungen für die Zahlung
Es gilt: Damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt, sind laut dem Bericht eine ärztliche Empfehlung und fast immer auch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die jeweilige Reiseimpfung nötig. Die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes oder des Centrums für Reisemedizin ließen einige Kassen ebenfalls als Kriterium gelten.
Einige wenige Krankenversicherer sind nicht so streng, so die Stiftung Warentest weiter: Die einzige Voraussetzung für die Kostenübernahme sei für sie, dass der Impfstoff in Deutschland zugelassen ist.
In der Arztpraxis läuft es in der Regel so ab, dass Versicherte die Reiseimpfung bezahlen und die Rechnung später bei der Krankenkasse einreichen.