Soll 2030 ablegen Ponant plant emissionsfreies Kreuzfahrtschiff mit Segeln
LNG, Landstrom, Katalysatoren, Filter: Ansätze in der Kreuzfahrt, um etwas klimafreundlicher unterwegs zu sein, gibt es schon jetzt eine Menge. Ein Neubauprojekt von Ponant geht noch viel weiter.
Marseille - Die nächste Reederei setzt die Segel: Ponant hat Pläne für ein CO2-neutrales Kreuzfahrtschiff vorgestellt. Der noch namenlose Neubau soll als 14. Schiff der Flotte bis 2030 in Dienst gestellt werden, teilt die Reederei mit.
Die ersten Entwurfsideen zeigen ein Schiff, das wie eine gigantische Luxusjacht daherkommt, auf der mehrere Segel aufragen. Das rund 180 Meter lange Schiff soll um die 100 Kabinen haben.
Über ein Segelantriebssystem und einen speziell konstruierten Schiffsrumpf soll laut Ponant im Schnitt die Hälfte der benötigten Antriebsenergie durch Wind erzeugt werden. Zudem sollen Solaranlagen und Brennstoffzellen für Energie sorgen.
Auch die norwegische Reederei Hurtigruten hat kürzlich die Entwürfe eines emissionsfreien Postschiffs vorgestellt, auf denen vor allem drei große einziehbare Segel ins Auge fielen. Dieses Schiff soll ebenfalls 2030 vom Stapel laufen.
Langfristig emissionsfrei unterwegs
Das Ziel des Ponant-Segelschiffs: Auf See und im Hafen keine Treibhausemissionen mehr verursachen. „Während seines gesamten Lebenszyklus wird der CO2-Fußabdruck des Schiffes permanent reduziert“, wird Ponant-Chef Hervé Gastinel in einer Mitteilung zitiert. Energie aus Wind und Sonne würde mit kohlenstoffarmer, nicht-fossiler Energie aus Brennstoffzellen kombiniert.
Das Schiff, das unter dem Projektnamen „Swap2Zero“ geplant wird, sollte ursprünglich sogar schon 2025 ablegen - das zumindest hatte die französische Reederei vergangenes Jahr in Aussicht gestellt. Mit Voranschreiten der Planungen sei aber deutlich geworden, dass 2030 realistischer sei, so Ponant.
Viele Reedereien wollen auf lange Sicht irgendwann klimaneutral unterwegs sein. Der internationale Branchenverband Clia hat das für 2050 als Ziel für die Kreuzfahrt weltweit ausgegeben. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Naturschützer monieren, dass der Klimaschutz in der Branche nur schleppend vorangehe.