Test bei Lufthansa Lufthansa testet "Wilma": So soll der Einstieg schneller gehen

Köln - Wenn Sie schon mal geflogen sind, haben Sie es wahrscheinlich schon selbst erlebt: Auf dem Weg zum Sitzplatz gibt es oft ein ziemliches Gedrängel. Das kostet Zeit und Nerven.
Die Fluggesellschaft Lufthansa will das ändern. Und zwar, in dem sie die Fluggäste in Gruppen einteilt. Die steigen dann nacheinander ein. Entscheidend ist dabei, welchen Sitzplatz man gebucht hat: am Fenster, in der Mitte der Sitzreihe oder am Gang. Jede Gruppe darf erst ins Flugzeug, wenn sie aufgerufen wird.
Als erste dürfen wie bisher Familien mit kleinen Kindern einsteigen und hilfsbedürftige Passagiere. Dann kommen etwa Leute mit teuren Tickets. Danach die mit Fensterplatz, dann die Plätze in der Mitte und zuletzt die am Gang. Kritiker sagen jedoch: Ein Grund für das Gedrängel sei auch der knappe Platz für das Handgepäck. Aber nun wird erstmal getestet.
„Wilma“-Boarding System wird bereits in den USA angewandt
Bei vielen amerikanischen Fluggesellschaften, aber auch bei British Airways oder Air France lautet die Reihenfolge beim Einsteigen längst „Window-Middle-Aisle“, liebevoll auch „Wilma“ abgekürzt. Nun will der Lufthansa-Konzern sein WILMA-Konzept ab Donnerstag, 7. November, auf Europa-Flügen seiner Netz-Gesellschaften Lufthansa, Swiss und Austrian über den Winter einführen.
Bestimmte Kunden, die zum Beispiel die Star-Alliance-Gold-Karte besitzen oder Business-Class-Reisende, aber auch Familien mit kleinen Kindern und Reisende mit Mobilitätseinschränkungen dürfen nach wie vor früher ins Flugzeug. Danach folgen die Passagiere mit Sitzplätzen am Fenster, Mitte und Gang in dieser Reihenfolge. Paare, Familien und Gruppen werden nicht getrennt. Die neue Software sorgt laut der Lufthansa Group weiterhin dafür, dass zusammen gebuchte Passagiere auch in dieselbe Boarding-Gruppe kommen.
Boarding: Familien mit kleinen Kinder zuerst
Und so sieht die aktuelle Aufteilung in den Boarding-Gruppen genau aus. In welcher Boarding-Gruppe Sie sind, wird zukünftig auf Ihrem Boarding-Pass angegeben:
Vorteil: Viel weniger Handgepäck in der Kabine
Reisende, die am Gang sitzen, haben zwar meistens mehr Beinfreiheit, zukünftig steigen sie aber als Letzte in das Flugzeug. Ein Nachteil dabei: Die Gepäckfächer für Ihr Handgepäck, die sogenannten Bins, sind dann meistens schon gut befüllt. Doch auch das Problem mit dem vielen Handgepäck möchte die Lufthansa in Zukunft angehen.
Denn laut der Airline gibt es inzwischen deutlich mehr Kontrollen und mehr Aufforderungen, Taschen und Rollkoffer noch kurz vor Abflug am Gate freiwillig und kostenlos abzugeben. (mit dpa)