1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Reisen
  6. >
  7. Gay Travel Index 2015: Gay Travel Index 2015: In diesen Ländern reisen Homosexuelle nicht sicher

Gay Travel Index 2015 Gay Travel Index 2015: In diesen Ländern reisen Homosexuelle nicht sicher

03.03.2015, 14:50
Am Strand in den Arm nehmen: Für Schwule in vielen Urlaubsländern ein Risiko.
Am Strand in den Arm nehmen: Für Schwule in vielen Urlaubsländern ein Risiko. imago/Westend61 Lizenz

Kussfoto vorm Eiffelturm machen, händchenhaltend am Strand spazieren, als Paar ein Doppelzimmer buchen: Was in Europa für gleichgeschlechtliche und heterosexuelle Paare im Urlaub selbstverständlich ist, ist in anderen Ländern unmöglich. Seit 2013 erstellt der Berliner Bruno-Gmünder-Verlag den so genannten Spartacus Gay Travel Index. Dieses Verzeichnis gibt Auskunft darüber, welche Länder besonders homosexuellenfreundlich bzw. –feindlich sind.

Dafür wurden für 194 Länder der Erde 14 verschiedene Kategorien untersucht. Zu den positiven Kategorien gehören Aspekte wie Anti-Diskriminierungsgesetze, die Möglichkeit für Schwule und Lesben, zu heiraten, oder ein Kind zu adoptieren. Anti-Schwulen-Gesetze, Verfolgung, homophobisch motivierte Morde oder Hinrichtungen werden dementsprechend als negativ bewertet. Für jeden Aspekt bekommt ein Land Plus- oder Minuspunkte. Insgesamt haben die Experten auf diese Weise bis zu neun Pluspunkte beziehungsweise bis zu 16 Minuspunkte vergeben.

Skandinavien am schwulenfreundlichsten

Anhand einer farblichen Markierung in grün (schwulenfreundlich), gelb, orange und rot (schwulenfeindlich) zeigt eine Rangliste an, in welchen Ländern Homosexuelle sicher sind. Als dunkelgrün und damit am besten bewertet wurden Schweden und Großbritannien (jeweils neun Pluspunkte). Besonders gut haben die skandinavischen Länder, die Benelux-Staaten sowie Kanada und das französische Übersee-Département La Réunion abgeschnitten. Auf den hintersten Plätzen (dunkelorange bzw. rot) landeten Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Iran sowie Somalia (14 Minuspunkte). In dem ostafrikanischen Land war 2013 ein vermeintlich Schwuler zu Tode gesteinigt worden.

Deutschland belegt in der Rangliste mit sechs Pluspunkten den 15. Platz. Damit steht die Bundesrepublik in punkto Schwulenfreundlichkeit auf einer Stufe mit Uruguay, Französisch-Polynesien und Neu-Kaledonien, eine zu Frankreich gehörende Inselgruppe im Südpazifik. Kritisiert wird, dass es in Deutschland aufgrund des föderalen Systems unterschiedliche Einreisebestimmungen für HIV-Positive gebe. In Bayern könne diese HIV-Positiven verwehrt werden. Der Gay Travel Index beanstandet außerdem, dass Politiker den Aufforderungen des Bundesverfassungsgerichts, Schwule und Lesben rechtlich gleichzustellen, nicht ausreichend nachkämen.

Und so haben bekannte Urlaubsländer abgeschnitten:

Dunkelgrün: Schweden, Norwegen, Finnland, Großbritannien, Dänemark, Island, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Frankreich, La Réunion, Spanien, Kanada

Hellgrün: Beliebte Reiseländer wie etwa Deutschland, Schweiz, Portugal, Malta, Irland, Brasilien, Australien, Neuseeland, Südafrika

Gelb: Beliebte Reiseländer wie etwa Italien, Griechenland, Zypern, Thailand, Vietnam, Japan, USA, Costa Rica, Mexiko

Orange: Beliebte Reiseländer wie etwa Türkei, Ägypten, Indien, Sri Lanka, Seychellen, Dominikanische Republik, Kuba, Bahamas, Trinidad und Tobago, Kenia

Orange-Rot: Beliebte Reiseländer wie etwa Jamaika, Russland, Tansania, Malediven, Vereinigte Arabische Emirate

(kkl)

In der Bildergalerie sehen Sie, welche Orte bei Urlaubern für Selfies besonders beliebt sind.