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Fantastische Fotos Fantastische Fotos: Die surrealen Landschaften des Erik Johansson

Von Katharina Klöber 06.11.2014, 13:29
„Groundbreaking, let's go on a field trip“, auf Deutsch „Bahnbrechend, lass uns einen Ausflug machen“.
„Groundbreaking, let's go on a field trip“, auf Deutsch „Bahnbrechend, lass uns einen Ausflug machen“. Erik Johansson/ erikjohanssonphoto.com Lizenz

Ein Mann rudert ein Boot, eine Frau hängt Wäsche auf, ein Radfahrer rollt eine Straße entlang: Eigentlich ganz normale Alltagsszenen. Wären da nicht ein paar Elemente im Bild, die unsere Sehgewohnheiten durchkreuzen: Das Boot schippert über eine Wiese, die Wäscheleine entpuppt sich als Stromleitung, die Straße wölbt sich wie ein zerschnittenes Blatt Papier.

Wie Bilder aus einem Traum wirken die Landschaften des Künstlers Erik Johansson. Kein Wunder, dass der Schwede, Jahrgang 1985, die Surrealisten Salvador Dalí und René Magritte zu seinen Vorbildern zählt. Doch statt seine Ideen mit Farbe auf Leinwand zu bannen, fotografiert Johansson Landschaftsszenen und bearbeitet sie anschließend am Computer.

„Mitten in Schweden auf dem Land aufzuwachsen, hat meinen Stil sehr geprägt“, sagt der Künstler, der seit 2012 in Berlin lebt. „Viele der Aufnahmen habe ich an Orten gemacht, die ich gut kenne, in der Nähe meines Elternhauses, wo die Landschaften weit sind und die typisch schwedischen roten Holzhäuser stehen.“

So lange er denken kann, liebe er es zu zeichnen, sagt Johansson. Auch für Computerspiele habe er sich früh angefangen zu interessieren. Mit 15 Jahren bekam er seine erste Digitalkamera geschenkt: „Die Kamera hat mir eine neue Welt eröffnet“, sagt der Künstler. Doch dass das Fotografieren, anders als das Zeichnen, kein längerer Prozess sei, habe ihn irritiert. „Also war der nächste logische Schritt, mit den Bildern am Computer herumzuspielen und etwas zu kreieren, das ich mit der Kamera nicht einfangen konnte.“

Während seines Interaction-Design-Studiums bekam er erste Anfragen von lokalen Werbeagenturen – und beschloss, sich doch auf die Fotografie zu konzentrieren. Mittlerweile hat der Schwede seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Einerseits arbeitet er als freischaffender Künstler, andererseits nimmt er Auftragsarbeiten an. Google, Microsoft und Adobe zählen zu seinen Kunden. „Die Arbeit an meinen persönlichen Ideen wird aber immer das Wichtigste bleiben“, sagt Erik Johansson. Angst, dass ihm irgendwann die Einfälle ausgehen, hat er keine: „Inspiration ist überall. Und was du dir vorstellen kannst, das kannst du erschaffen.“

Im Video sehen Sie, wie „Landfall“ entstanden ist: Das Making-Of.

Warum die Wäsche auf eine Leine hängen, wenn man eine Stromtrasse vor der Haustür hat? „Big laundry day“, 2011.
Warum die Wäsche auf eine Leine hängen, wenn man eine Stromtrasse vor der Haustür hat? „Big laundry day“, 2011.
Erik Johansson/ erikjohanssonphoto.com Lizenz
Erik Johansson.
Erik Johansson.
Erik Johansson/ erikjohanssonphoto.com Lizenz