Bad Kissingen Bad Kissingen: Auftanken in den Solebecken
Halle (Saale)/MZ. - Das Wasser zischt in den Becher, wird kräftig hin- und hergeschüttelt und landet schließlich im Trinkglas. "Ist das salzig!" stellt Petra Kos fest und fügt hinzu: "Aber es kann bei vielen Beschwerden helfen!" Schließlich ist es ja auch nicht irgendein Wasser, das sie da aus Quellen tief im Boden zapft - es ist Heilwasser aus dem Kurort Bad Kissingen.
Das Städtchen im Norden Bayerns wurde schon vor Hunderten von Jahren als Heilort bekannt. Vor allem seine Quellen machten ihn berühmt. König Ludwig I. ließ Kissingen zu einem anerkannten Kurort ausbauen und schickte einen königlichen Architekten nach Kissingen. Mit Erfes neben Zar Alexander II. und König Ludwig II. auch Kaiserin Elisabeth von Österreich - besser bekannt als Sissi - in den Ort, der 1883 zu Bad Kissingen ernannt wurde. Noch heute zählt er sieben staatlich anerkannten Heilquellen. Und doch hat er mit den Vorurteilen zu kämpfen, etwas in die Jahre gekommen und unmodern zu sein. Tatsächlich ging auch in Bad Kissingen die Zahl der Übernachtungen Ende der 90er Jahre deutlich zurück. Der Kurort jedoch investierte und beweist mittlerweile, dass der Sprung zu einem modernen Wellnessort gelingen kann.
Da ist zum einen die Wandelhalle mit integrierter Brunnenhalle. Im Mai feierte die größte Trinkkurhalle der Welt ihr 100-jähriges Bestehen und zieht noch immer zahlreiche Besucher an. Zum einen, weil sie wunderschön renoviert wurde und zum anderen, weil in ihr täglich kostenfrei frisches Quellwasser gezapft und ausgegeben wird.
Doch auch der die Wandelhalle umgebende Kurpark lädt zum Entspannen ein. So gibt es dort z. B. einen Rosengarten mit rund 12 000 Rosenstöcken, der nicht nur im Sommer zum Bummeln einlädt, sowie einen Barfuß-Pfad, auf dem man über Gras, Kiesel und Holz laufen kann. Und gleich nebenan kann man mit hochgekrempelten Hosen Wassertreten oder in kleineren Becken ein Armbad gegen Verspannungen und zur Stärkung des Immunsystems nehmen.
Vor allem ist vor einigen Jahren noch eine neue Therme hinzugekommen. Die KissSalis Therme liegt etwas vom Innenstadtkern entfernt auf einem kleinen Hügel und setzt den Wellnessgedanken des Ortes fort. Neben einem Solebecken wird in den Innen- und Außenpools der Heilbadelandschaft Thermalheilwasser aus dem Schönbornsprudel verwendet. Dieses Konzept kommt gut an: Das Thermalbad hatte im vorigen Jahr knapp 360 000 Besucher.
Die lassen es sich bei einer Sole-Inhalation und im Sprudelbecken gutgehen. Im Wellnessbereich werden neben Massagen und Moorpackungen auch aufwändige Hamam-Zeremonien im Privatbad angeboten. Und dann gibt es noch eine Saunalandschaft mit einer verwunschen anmutenden Außenanlage: Holzhäuser stehen da und erinnern ein bisschen an ein Hobbitdorf, so versteckt hinter Grün sind die kleinen Häuschen. Aus dem Schornstein der Erdsauna kommt Rauch der Holzkohle - und spätestens wenn gegen Abend die Dämmerung die Hütten in mildes Licht taucht, ist der Alltag vergessen.
Kostenfreies Servicetelefon: 0800 / 976 88 00