Andorra San Marino Andorra San Marino: Warum Sie Europas Zwerg-Staaten sehen sollten

Andorra, Liechtenstein, Malta, Monaco, San Marino und Vatikanstadt: Diese sechs gelten als so genannte Mikrostaaten Europas – weil ihr Staatsgebiet nur wenige Quadratkilometer umfasst. Welche Sehenswürdigkeiten die Mini-Länder für Urlauber attraktiv machen, lesen Sie hier.
Andorra
Staatsform: Fürstentum mit parlamentarischer Monarchie
Lage: in den östlichen Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien
Fläche: 468 Quadratkilometer
Einwohner: 76.000
Sehenswürdigkeiten
Andorra liegt abgeschieden in den Bergen. Der höchste Gipfel des kleinen Landes ist der Comapedrosa mit 2942 Metern. Im Sommer kommen viele Urlauber zum Wandern, im Winter sind die Skigebiete Grandvalira, Vallnord und Naturlandia gefragt. Anschließend entspannen können Besucher im Thermal-Schwimmbad Caldea in Escaldes. Die zwei Kilometer entfernte Hauptstadt Andorra la Vella ist bei Touristen aufgrund der geringen Umsatzsteuer besonders als Einkaufsparadies beliebt. Shoppingzentren und Outlets haben bis in die Nacht hinein geöffnet. Für Kulturliebhabern bietet sich ein Besuch der schönen romanischen Kirchen Santa Coloma oder Sant Joan de Caselles an.
Liechtenstein
Staatsform: Fürstentum mit parlamentarischer Demokratie und konstitutioneller Monarchie
Lage: in den Alpen östlich der Schweiz, westlich von Österreich
Fläche: 160 Quadratkilometer
Einwohner: gut 37.000
Sehenswürdigkeiten
Die Hauptstadt Vaduz lässt sich gut zu Fuß erkunden. Die weitgehend autofreie Altstadt ist geprägt von historischen und zeitgenössischen Bauwerken. Dazu zählen das Rathaus, die Kathedrale St. Florin, das Regierungs- und Landtagsgebäude. Kulturelle Einrichtungen zählen das historische Landesmuseum und das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Vom Aussichtspunkt „Känzeli“ unterhalb des fürstlichen Schlosses haben Besucher einen wunderbaren Blick über die Stadt und die umliegenden Weinhänge. Seitdem die Römer vor rund 2000 Jahren Reben mitbrachten, wird in der Gegend Wein angebaut. Übrigens machte auch Goethe in Liechtenstein Halt – 1788 auf der Rückreise von Italien. Mithilfe eines Audio-Guides können Urlauber auf den Spuren des Dichters durch Vaduz flanieren.
Malta
Staatsform: parlamentarische Demokratie
Lage: Insel im Mittelmeer zwischen Sizilien und Tunesien
Fläche: 316 Quadratkilometer
Einwohner: gut 425.000
Sehenswürdigkeiten
Der kleine Mittelmeerinsel-Staat umfasst die Hauptinsel Malta, die Inseln Gozo und Comino sowie einige unbewohnte Eilande. Vor allem die Insel Malta ist bei Sonnenanbetern und Strandurlaubern beliebt. Auch Sprachschüler schätzen das Land: Sie kommen hierher, um Englisch zu lernen. Aber auch kulturell hat Malta viel zu bieten. Die Hauptstadt Valletta etwa gehört mit ihren zahlreichen historischen Bauten zum Unesco-Weltkulturerbe. Insbesondere Fans prähistorischer, vorantiker Zeugnisse der Menschheit kommen auf ihre Kosten: Im Archäologischen Museum in Valletta sind Tempelüberreste und Terrakottastatuen ausgestellt. Auch die Ausgrabungsstätten können Urlauber besichtigen.
Monaco
Staatsform: Fürstentum mit konstitutioneller Monarchie
Lage: an der Côte d’Azur am Mittelmeer nahe Nizza
Fläche: gut zwei Quadratkilometer
Einwohner: knapp 38.000
Sehenswürdigkeiten
Monaco gilt als Glitzermetropole Europas. In den Casinos tummeln sich die Schönen und Reichen, die ihre Jachten am Hafen parken. Kulturell interessierte Urlauber kommen zum Beispiel in der Oper, im Ozeanographischen Museum oder beim Internationalen Zirkusfestival auf ihre Kosten. Sport-Fans schauen sich ein Fußballspiel des AS Monaco an. Fürst Albert kommt selbst regelmäßig mit Schal in den Vereinsfarben ins Stadion, um seinen Lieblingsverein anzufeuern. Der Grand Prix von Monaco lockt jährlich viele Formel-1-Fans in das mediterrane Fürstentum.
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San Marino
Staatsform: Republik
Lage: Enklave umschlossen von italienischem Staatsgebiet nahe Rimini an der adriatischen Küste
Fläche: 61 Quadratkilometer
Einwohner: gut 32.000
Sehenswürdigkeiten
Seit 2008 zählt die gleichnamige Hauptstadt mit ihrem 756 Meter hohen nach Osten steil abfallenden Felsen zum Unesco-Weltkulturerbe. Gekrönt wird der so genannte Monte Titano von der Festung Rocca Guaita, von der aus Urlauber eine fantastische Aussicht auf die umliegende italienische Region Emilia Romagna haben. In der mittelalterlichen Altstadt finden Besucher den Palazzo Pubblico, das neugotische Rathaus, das gleichzeitig Parlaments- und Regierungssitz dient. Außerdem können sie die Basilika mit zwölf Säulen bestaunen. Die Hauptstadt ist durch eine Seilbahn mit dem wichtigsten Marktort der kleinen Republik, Borgo Maggiore, verbunden. Der Wochenmarkt ist jeden Donnerstag auch bei Touristen beliebt.
Vatikanstadt
Staatsform: Wahlmonarchie
Lage: Enklave innerhalb Roms
Fläche: 0,44 Quadratkilometer
Einwohner: rund 840
Sehenswürdigkeiten
Haupt-Attraktion des Vatikans, des kleinsten anerkannten Staats der Welt, ist der weltberühmte Petersdom. Die wohl bedeutendste Kirche der Christen an der Stelle des vermeintlichen Grabes des Petrus wurde 1626 von Papst Urban VII. nach 176-jähriger Bautätigkeit eingeweiht. Das riesige Gotteshaus mit der imposanten Kuppel ist mit kostbaren Mosaiken, Marmorstatuen und Säulen ausgestattet. Zum Staatsgebiet gehören auch der vorgelagerte Petersplatz, die Vatikanischen Museen und Gärten sowie die Sixtinische Kapelle mit den berühmten Fresken von Michelangelo, Botticelli und anderen italienischen Künstlern der Zeit. Die vatikanische Staatsbürgerschaft ersetzt übrigens nie eine andere: Sie wird nur auf Zeit und gebunden an eine Funktion verliehen.
Luxemburg
Luxemburg ist zwar von der Fläche her viel größer als die anderen hier vorgestellten Länder und gilt deshalb nicht direkt als Zwerg-Staat, ist aber trotzdem eines der kleinsten Länder Europas.
Staatsform: Großherzogtum mit parlamentarischer Demokratie und konstitutioneller Monarchie
Lage: südlich von Belgien und westlich angrenzend an Rheinland-Pfalz und das Saarland
Fläche: 2586 Quadratkilometer
Einwohner: knapp 563.000
Sehenswürdigkeiten
Architektonisch prägen Mauern, Bastionen sowie rund hundert Brücken und Viadukte die gut befestigte Residenzstadt Luxemburg. Im Zentrum können Besucher durch elegante Geschäfte und Delikatessenläden bummeln oder das im Renaissancestil erbaute Großherzogliche Palais bewundern. Zu Pausen laden zahlreiche Straßencafés und Bistros am Wilhelm- und Paradeplatz ein. Einen tollen Ausblick auf die Unterstadt haben Besucher von der Corniche, einem Weg über die Wallanlage.
Kulturliebhaber kommen im Europaviertel auf ihre Kosten: Dort stehen die von 823 weißen Säulen flankierte Philharmonie und das MUDAM, Museum für moderne Kunst. Ein Kulturtreff dient außerdem die ehemalige Benediktinerabtei Neumünster, sowie ein früheres Brauereigelände im Stadtteil Claußen, auf dem heute Klubs und Bars stehen.
(kkl)





