Passagierrechte Airlines streichen mehrere Flüge im Juli: Welche Rechte haben Passagiere?
Vor allem in den Sommermonaten müssen sich Urlauber mit Verspätungen, gestrichenen Flügen oder verschwundenem Gepäck herumschlagen. Aber welche Rechte haben die Passagiere, wenn ihr Flug wegfällt?
Halle (Saale)/dpa/DUR/jsp – Der Personalmangel bei Fluggesellschaften und Flughäfen bringt zunehmend die Reisepläne der Menschen ins Wanken. Weil sich nun auch wieder vermehrt Besatzungen wegen Corona-Fällen krankmelden, streicht die Lufthansa mitten in der Sommerferienzeit mehr als 2.000 weitere Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Zusammen mit bereits angekündigten Kürzungen fallen damit im Juli und August insgesamt über 3.000 Verbindungen weg.
Flug wird gestrichen: Welche Ansprüche haben Passagiere?
Passagiere haben Anspruch auf eine Ausgleichszahlung in Höhe von bis zu 600 Euro, wenn der Flug über vier Stunden verspätet ist oder weniger als 14 Tage im Voraus gestrichen wurde. So ist es in der EU-Fluggastverordnung festgelegt, fasst das Portal AirHelp zusammen.
Bei Verspätung oder Annullierung können Passagiere Essen und Trinken einfordern, nach einem alternativen Flug oder einer Hotelübernachtung fragen. Auch bei Nichtbeförderung können Fluggäste Anspruch auf eine Entschädigung haben. Voraussetzung dafür ist, dass der gebuchte Platz in der Maschine nicht freiwillig aufgegeben wurde.
Flug verspätet oder ausgefallen: In diesen Fällen zahlt die Airline nicht
Eine Airline muss nicht zahlen, wenn die Probleme auf sogenannte außergewöhnliche Umstand zurückgehen, die sie nicht beeinflussen kann. Dazu zählen zum Beispiel ein Ausfall der IT-Systeme am Flughafen und oft auch Sturm und Gewitter - nicht aber technische Probleme des Fliegers.
Entschädigung nach ausgefallenem Flug: Portale können Passagiere unterstützen
Den Anspruch können Passagiere bei der Airline persönlich geltend machen oder sie wenden sich dafür an einen Drittanbieter, der den Papierkram für sie übernimmt. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Anbietern, wie zum Beispiel AirHelp, FlightRight, EUFlight oder ErsatzPilot.
Wichtig ist, alle Reiseunterlagen aufzuheben. Buchungsbestätigungen und Boardkarten dienen als Beweismittel. Auch Belege über zusätzlich entstandene Kosten für Kleidung oder Lebensmittel sollten unbedingt aufbewahrt werden, um gegebenenfalls eine Rückerstattung zu erhalten.
Welche Rechte haben Fluggäste bei verspätetem Gepäck?
Bei verspätetem Gepäck sollte die Airline noch am Flughafen schriftlich darüber in Kenntnis gesetzt werden. Dazu wird der "Property Irregulatory Report" ausgefüllt. Fluggästen wird geraten, eine Kopie des Dokuments zu behalten und mit nach Hause zu nehmen.
Ist das Gepäck über einen längeren Zeitraum nicht auffindbar, sollte ebenfalls eine Liste mit allen Kofferinhalten bei der Airline eingereicht werden. Auch hier gilt: Belege für zusätzlich entstandene Kosten unbedingt aufbewahren. Bis spätestens 21 Tage nach Erhalt des Gepäcks können die Belege bei der Airline mit der Forderung auf Schadensersatz eingereicht werden.