Bahn, Auto, Flieger Reisen mit Kindern in Bahn, Auto, Flieger: Wie schaffe ich es, dass den Kindern nicht langweilig wird
Köln - Endlich Ferien - ab in den Urlaub! Doch wer Kinder hat, der weiß, dass davor erst noch eine meist turbulente Anreise steht. Bei all der Vorfreude sind die Kids oft besonders ungeduldig. Und trotzdem müssen sie stundenlang sitzen.
Um die Reisezeit mit den Kindern nicht zum Spießrutenlauf werden zu lassen, ist es gut, sich vorab ein paar Gedanken zu ihrer Beschäftigung zu machen. Sie einfach ans Tablet setzen? Kann ja jeder. Ich sehe was, was du nicht siehst? Kennt ja jeder.
Wir haben jeweils drei kreative Geheim-Tipps für das Reisen mit Kindern im Auto, in der Bahn und im Flieger gesammelt, die nicht viel oder gar nichts kosten – und die Fahrtzeit trotzdem gefühlt verkürzen.
Mit Kindern im Auto verreisen
Wann sind wir endlich da? So eine Autofahrt mit umgelegten Anschnall-Gurten kann für Kinder sehr schnell langweilig werden. Nur rausschauen und Kühe zählen? Laaangweilig. Lassen Sie es so weit gar nicht kommen.
Nummernschilder raten
Welcher Ort gehört zum Nummernschild MYK? Und wofür steht HH? Wenn Kinder Spaß an Geografie haben, ist das ein tolles Spiel. Vielleicht sind sie aber für Buchstaben eher zu begeistern? Dann machen Sie ein anderes Spiel daraus: Tiere raten! Vor Ihnen fährt ein Wagen mit einem M? Welche Tiere gibt es mit diesem Anfangsbuchstaben? Gewonnen hat, wer als erstes Meerschweinchen oder Maus sagt. Derjenige darf dann das nächste Nummernschild aussuchen.
Erst Prinzessin, dann Räuber
Im Auto muss ein Elternteil auf den Verkehr achten, deswegen sind Spiele gut, bei denen nicht geguckt, sondern nur geredet werden muss. Wie wäre es da mal mit einem Motto, an das sich die ganze Familie hält? Zum Beispiel: Adelige. Ab jetzt sprechen sich alle nur noch mit Hoheit und Majestät an. Dabei spitzen sie beim zarten Reden die Lippen.
Anschließend folgt das Motto: Räuber und Halunken. Alle sprechen laut und rotzig und lassen sich tief in den Sitz fallen, den Ellenbogen am Fenster abgelegt. Kraftausdrücke sind natürlich auch erlaubt, du alte Knackwurst.
Mini-Legolandschaft bauen
Es braucht eine kleine Dose, Heißkleber und eine kleine Legoplatte. Die Platte einfach vor der Reise in den Deckel kleben und einige kleine Legoteile hineingeben. So kann das Kind kleine Legolandschaften bauen, die nicht gleich kaputt gehen, wenn Papa oder Mama mal bremsen.
Mit Kindern mit der Bahn reisen
Viele Leute, lange Wartezeiten, wenig zu tun – Bahnreisen können für Kinder zur Geduldsprobe werden. Und für Eltern auch! Sie sollten also die Bewegungsfreiheit nutzen, die die Bahn bietet. Großer Vorteil am Reisen im Zug: Papa und Mama müssen sich nicht auf den Verkehr konzentrieren. Hier gibt es also einige Möglichkeiten, die Kinder zu beschäftigen.
Schaffner oder Kellner spielen
Kinder freuen sich, wenn sie Erwachsene nachahmen dürfen. Warum also die Kinder nicht einfach mal selbst Zugkarten auf Papier malen, sie den Eltern verkaufen und später als Schaffner zu ihnen kommen lassen, um die Fahrkarten zu kontrollieren? Samt Mahngebühr, wenn sie sie nicht sofort finden. Größere Kinder könnte man auch ins Bordrestaurant schicken, um Snacks zu besorgen, die sie dann als „Kellner“ an den Platz bringen können. Bei gutem Service: Trinkgeld nicht vergessen.
Socken-Theater
Wer auf Reisen geht, hat immer Socken dabei. Für ein Sockentheater stecken die Kinder einfach eine Socke in die andere, so entsteht der „Körper“. Selbstklebende Wackelaugen dazu sind natürlich ein Highlight – aber kein Muss. Den Figuren Charaktereigenschaften zuordnen und dann losspielen.
Tipp: Wer seine Socken im Gepäck nicht findet kann, auch einfach Gesichter auf jeden einzelnen Finger malen. Auch so kann ein tolles Theaterstück entstehen.
Wer zuerst lacht, hat verloren
So banal, aber auch so lustig. Das Spiel: Wer zuerst lacht, hat verloren kann zum Dauerbrenner im Familienleben werden, denn: Die Erwachsenen haben oft keine Chance gegen die Kleinen. Das Schöne an dem Spiel ist, dass alle mitmachen können, dass also auch die Geschwister untereinander das spielen können, wenn Mama oder Papa mal etwas lesen wollen. Ganz wichtig: Sich tief in die Augen zu schauen…
Mit Kindern mit dem Flieger reisen
Im Flugzeug zu verreisen, bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich, hat aber auch den Vorteil, dass es so besonders ist, dass Kinder oft schon beim puren Blick aus dem Fenster ins Staunen geraten. Lässt diese Faszination nach, heißt es: kreativ werden. Da jeder Gast einen Tisch vor sich hat, gilt es, diesen optimal zu nutzen.
Wenn wir alle Tiere wären...
Ein weißes Blatt zum Malen oder Schreiben wirkt ja manchmal schon etwas langweilig. Gut, wenn es sinnvoll gefüllt wird. Zum Beispiel mit dem Auftrag an das Kind, sich vorzustellen, welches Tier Papa sein könnte. Oder Mama. Oder die Geschwister. Oder vielleicht sogar der Sitznachbar oder die Stewardess?
Sie werden überrascht sein, wie viel sie dadurch über sich, ihr Kind und seine Sichtweise erfahren. Und wenn der Papa als Faultier dargestellt wird, nun, dann kann das auch mal zu einem Lachanfall an Bord sorgen. Ausprobieren!
Traum-Schule herbeifantasieren
Wenn die Kinder selbst entscheiden könnten, welche Schulfächer es gäbe, dann wären das... in der ersten Stunde Loombänder knüpfen, in der zweiten Stunde Ball hochhalten und Hackentricks, in der dritten Stunde Youtube-Videos drehen und in der vierten Stunde Pfannkuchen backen. Wenn Sie erfahren wollen, was Ihrem Kind wirklich Spaß macht – bauen Sie dieses Spiel mal in Ihre Reise ein.
Rollentausch
Auch das Fliegen hat wie beim Bahnfahren den Vorteil, dass die Eltern nicht selbst steuern müssen. Trotzdem müssen sie natürlich alles im Blick behalten, die Kinder ermahnen, wenn sie zu laut oder zu langsam sind. Das kann Kinder wie Eltern gleichermaßen nerven. Wie wäre es also mal mit einem Rollentausch?
Eine halbe Stunde lang dürfen Mama und Papa mal rufen, dass ihnen langweilig ist, sich beschweren, dass sie nicht angeschnallt sein wollen und meckern, dass das Essen eklig ist. Die Kinder müssen als „Eltern“ versuchen, die Situation zu retten, sie zur Toilette begleiten und sie zu trösten. Was die anderen Passagiere dazu sagen? Spannend, aber einen Versuch ist es bestimmt wert.