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Problem steckt in der Erde Problem steckt in der Erde: Weiße Flecken und dunkle Wurzeln? Was ist zu tun?

Von Isabelle Modler 11.03.2020, 13:52

Wenn auf der Blumenerde von Topfpflanzen weiße Flecken auftauchen, kann dies zwar verschiedene Ursachen haben. Handeln sollten Besitzer einer solchen Pflanze aber in jedem Fall.
Häufig seien weiße Flecken auf der Pflanzerde ein Hinweis darauf, dass die Erde einen hohen schlechten Kompostanteil habe, erklärt Torsten Höpken vom Zentralverband Gartenbau. "Wenn die Struktur im Boden nicht stimmt und der organische Anteil zu fein ist, kann das Wasser nicht richtig ablaufen", sagte er. Dann komme es meist zu Staunässe, die die meisten Pflanzen schädige.
"Wenn Pflanzen trockene Böden gewöhnt sind, reichen zum Teil schon einige Stunden dafür aus", warnte Höpken. Zum Beispiel sei dies bei Geranien oder Kakteen der Fall. Infolge der Staunässe bilden sich demnach Schimmelpilze, die sich oft als weiße Flecken zeigen. Ein weiteres klares Indiz dafür, dass die Wurzeln zu wenig Luft bekommen, ist ein muffiger Geruch.


Raus aus der Nässe
Doch was sollten Pflanzenfreunde in solch einem Fall unternehmen? Erstmal das Gewächs aus dem Topf holen und sich die Wurzeln genauer anschauen, empfiehlt Höpken. "Da reicht in der Regel ein Blick von außen. Sind die Wurzeln der Gehölze am Rand des Wurzelballens schwarz oder dunkelgrau, sind sie krank oder beschädigt." Gesunde, frische Wurzeln sind hingegen weiß. Bei Gehölzen verfärben sie sich im Laufe der Zeit hellbraun - wegen der Verholzung.

Damit es der Pflanze gut geht, müssen die Wurzeln genug Luft bekommen. "Denn der Sauerstoff fördert das Wachstum, die Nährstoffaufnahme sowie den Stoffwechsel der Pflanze", so Höpken.
Konkret bedeutet das: Der nasse Wurzelballen muss erstmal abtrocknen. Dies kann gerade bei kühleren Temperaturen mehrere Tage dauern. "Lassen Sie die Pflanze dabei in Ruhe", rät der Experte und ergänzt: "Genau das fällt den meisten Menschen am schwersten."

Wenn der Erdballen wieder trocken ist, kann die Pflanze zurück in den Topf. Stimmt die Struktur im Boden nicht - gemeint ist damit das Verhältnis von Fein-, Mittel- und Grobanteilen -, so kann man der Pflanze mit frischer Erde zusätzlich helfen. Wenn es gut läuft und sie dann mäßig und zu ihrem Standort passend gegossen wird, kann sie neue, gesunde Wurzeln bilden und sich erholen.


Wasser ist zu hart
Tauchen die weißen Flecken hingegen auf, wenn die Erde nicht feucht, sondern sehr trocken ist, deutet dies auf Kalk hin. "Dann ist das Wasser zu hart und der pH-Wert im Boden stimmt nicht", sagt Höpken. Dies könne langfristig dazu führen, dass gelbe Flecken auf den Blättern auftauchen. In einem solchen Fall sollte möglichst weicheres Wasser verwendet sowie die Pflanze in frische Erde gesetzt werden.
"Lassen Sie die Pflanze in Ruhe."
Torsten Höpken
Zentralverband Gartenbau


Schlechter Geruch ist ein gutes Zeichen
Frisch gekaufte Blumenerde macht mitunter den Eindruck, schlecht geworden zu sein. Sie kann unangenehmen riechen, wenn der Sack aufgerissen wird. Das ist aber kein Grund zur Sorge, erläutert das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ). Betroffen sind oft Substrate mit organischen Düngestoffen wie Hornspänen, Hornmehl, Phytogrieß oder Guano. Auch torffreie Substrate oder Erden und Produkte, die auf Kompost oder Rindenhumus basieren, riechen nach Expertenangaben schon mal streng. Der Geruch ist aber ein gutes Zeichen: Er zeugt davon, dass Mikroorganismen ihre Arbeit aufgenommen haben. Sie bauen laut BLZ die organische Substanz in Nährstoffe für Pflanzen um. Ein Tipp für geruchsempfindliche Hobbygärtner: Den Sack zwei, drei Tage, bevor die Blumenerde benötigt wird, aufreißen, das Substrat etwas auflockern und auslüften lassen. Finden sich Pilze in der neuen Blumenerde, ist das ebenfalls nicht weiter schlimm. Sie siedeln sich laut den Experten einfach dort an, wo totes organisches Material vorhanden ist.