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Pflege für das Sonnendach Pflege für das Sonnendach: Markisen mit Vorsicht reinigen

Von Stephanie Hoenig 08.06.2004, 16:29
Schutz vor der Hitze. (Foto: dpa)
Schutz vor der Hitze. (Foto: dpa) Bundesverband Rolladen und Sonnenschutz

Hamburg/dpa. - «Das Gestell von Markisen ist meist pulverbeschichtet», sagt Gerhard Rommel, technischer Berater beim Bundesverband Rolladen + Sonnenschutz in Bonn. Bei Verschmutzungen sollte es nur mit milder Seifenlauge gereinigt werden. Scheuernde Reinigungsmittel sind dagegen tabu: Sie würden das Gestell verkratzen und auf Dauer stumpf machen. Ansonsten sind moderne Gestänge wartungsfrei, sie dürfen nicht geschmiert werden.

Markisenstoffe bestehen heute meist aus Acryl. «Sie verlieren - anders als früher übliche Bauwollstoffe - durch das Sonnenlicht ihre Farbe nicht mehr», sagt Bernd Möllers von den Schmitz-Werken in Emsdetten in Nordrhein-Westfalen. Als Neuheit gebe es «sunsilk», einen leichteren Markisenstoff aus Polyesterfasern, der noch licht- und UV-beständiger sei als Acrylware.

«Markisentuch sollte nicht mit Wasser und Reinungsmitteln gereinigt werden, da sonst die Imprägnierung des Tuches verloren geht», warnt Rommel. Empfehlenswert sei die Reinigung mit einer Bürste. Aggressiver Vogelkot sollte möglichst nach den Trocknen abgebürstet werden, da er sonst bleibende Flecken hinterlässt. Als Hausmittel gegen kleinere Flecken habe sich das Abradieren mit einem Kunststoff-Radiergummi bewährt.

Markisen dienen zwar grundsätzlich als Sonnenschutz, doch müssen sie bei plötzlichem Regen, etwa bei einer Gartenparty, nicht unbedingt eingefahren werden. Denn anders als früher bilde sich durch die Spannung des Gestänges kein so genannter Wassersack mehr, der das Tuch zu zerreißen droht, erläutert Möllers. «Wer die Markise auch mal als Regenschutz nutzen will, sollte vorher Verschmutzungen auf dem Markisenstoff möglichst ausbürsten», rät Rommel. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Schmutzpartikel in die Nähte der Markise eindringen. Hieraus sei der Dreck aber nicht mehr zu entfernen.

«Nass eingefahrene Markisentücher sollten möglichst bald zum Trocknen wieder ausgefahren werden», empfiehlt Rommel. Anders als bei Baumwolle bestehe bei Acryl aber nicht die Gefahr von Stockflecken. Für offene Markisen seien im Winter Schutzhüllen ratsam, die über das Sonnendach gezogen werden. Nicht notwendig sei dies bei Kassetten-Markisen. Hier schützt das Einfahren in die Kassette das Tuch vor Beschädigungen und Verschmutzungen.

Klassiker in puncto Sonnenschutz sind auch Sonnenschirme. «Um stark verschmutzte Sonnenschirme zu reinigen, sollte der Bezug vom Schirm abgespannt werden», sagt Monika Risse von den Kettler-Werken in Ense-Parsit in Nordrhein-Westfalen. «Hierzu muss man die Kugel des Schirms abschrauben, die Klettbänder an den Speichen öffnen und die Endstücke entfernen.» Baumwollbezüge sollten in die chemische Reinigung gegeben werden.

Dagegen kann jeder selbst Schirmbezüge aus Polyestergewebe mit Acrylatbeschichtung reinigen: «Sie werden mit einem Schrubber abgebürstet», erläutert Risse. Im Falle einer starken Verschmutzung sollte auch bei diesem Material das Tuch abgespannt und auf dem Boden ausgebreitet werden. Dort lässt es sich mit Seifenlauge, Schrubber oder einem Dampfreiniger säubern.