1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Parkplatz: Parkplatz: Alternative für Laternenparker

Parkplatz Parkplatz: Alternative für Laternenparker

24.03.2003, 10:50
Carport bieten einen gewissen Schutz des Autos vor Wind und Wetter. (Archivfoto: dpa)
Carport bieten einen gewissen Schutz des Autos vor Wind und Wetter. (Archivfoto: dpa) Multi System

Hamburg/dpa. - Laternenparker kennen das Problem: Im Winter sind die Scheiben ihres Autos oft mit Eis überzogen, im Sommer von Pollenstaub und Vogelkot verklebt. Angesichts solch lästiger Begleiterscheinung des «Draußenparkens», aber auch um den teuren Wagen vor Hagel, Diebstahl und Vandalismus zu schützen, liebäugelt mancher Grundstücksbesitzer damit, sich eine Garage oder einen Carport zu bauen.

Garagen können individuell geplant und gemauert werden. Daneben gibt es Fertiggaragen aus Beton oder Stahl. Der Vorteil von gemauerten Garagen liegt darin, dass sie sich architektonisch gut mit dem Haus verbinden lassen - etwa integriert in den Keller oder als direkter Anbau an das Haus. Sie sind allerdings erheblich teurer als Fertiggaragen. Der Bauherr muss hier mit einem Durchschnittspreis von 11 185 Euro rechnen, heißt es beim Garagenhersteller Zapf aus Bayreuth (Bayern). Dies habe die Studiengemeinschaft für Fertigbau in Wiesbaden ermittelt.

Beton-Fertiggaragen sind laut dem Unternehmen günstiger - mit im Schnitt 5800 Euro. «Geliefert werden Fertiggaragen aus Beton in einem Stück, oft schon mit Toren», sagt Heidi Fritsche von Zapf. Transportiert werden die Garagen per Laster. Deshalb sind Beton-Fertiggaragen auch selten in einer Breite von mehr als drei Metern zu bekommen. Vor Ort werde die Fertiggarage vom Transporter mittels Kran meist auf ein vorbereitetes Fundament gesetzt. Doppelgaragen werden am Standort aus zwei Teilen zusammengesetzt.

«Kann kein Kran oder Transporter den Aufstellungsort erreichen, bieten sich Stahlfertiggaragen an», sagt Daniel Schelske von der Firma Multi System in Hamburg. Denn die Teile werden erst vor Ort montiert. Bei engen Hinterhöfen oder Toreinfahrten könnten die Teile per Hand zum Garagenplatz getragen werden. Solche Garagen ließen sich «einfach selbst montieren und immer wieder ab- und aufbauen», versichert Schelske.

Stahlfertiggaragen hatten früher wegen ihrer «Sickenwände» mit Wellenprofil in punkto Aussehen im Vergleich zu anderen Garagentypen oft das Nachsehen. Inzwischen gebe es Stahlfertiggaragen aber auch mit flachen Wänden im Massiv- und sogar im Klinker-Look.

Bei Beton-Fertiggaragen geht das Design dagegen in Richtung Avantgarde: Die Zeit der ausschließlich rechteckigen Klötze ist vorbei - bei Zapf findet sich mit dem Modell «Clou» beispielsweise eine Garage in Ei-Form. Die ungewöhnliche Gestaltung zeichnete laut der Firma das Industrieforum Hannover mit dem «if Product Design Award» aus. Und trotz der gerundeten Form lasse sich das Dach - genau wie bei herkömmlichen Fertiggaragen - begrünen.

«Relativ preisgünstig und ebenfalls leicht zu montieren sind Carports», sagt Peter Diener von Hersteller Kwp Nordland Carports in Hamburg. Dabei gebe es zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für das Dach: etwa Flachdächer, begrünte Dächer oder Satteldächer. Letztere seien oft in Bauvorschriften vorgeschrieben und könnten mit gleichen Pfannen wie das Haus gedeckt werden. Der Raum im Satteldach des Carports diene als zusätzlicher Stauraum.

Neben finanziellen und optischen Gesichtspunkten hängt die Entscheidung für einen Carport oder eine Garage auch davon ab, wo das Auto sicher und witterungsgeschützt untergestellt ist. «Feuchte Wärme in schlecht belüfteten Garagen kann Rostbildung fördern», erläutert Schelske. Als der am besten belüftete Garagentyp gelte die Stahlgarage. Aber auch Carports haben auf Grund ihrer offenen Bauweise kein Problem mit der Lüftung. «Der Wind kann das regennasse Auto schnell trockenpusten», meint Petra Eckermann vom Hersteller Osmo in Warendorf (Nordrhein-Westfalen).

Anders als offene Carports schützen Garagen durch ihre geschlossene Bauweise das Auto vor Diebstahl und Vandalismus. «Elektrisch betriebene Tore bieten neben Komfort als Nebeneffekt einen guten Schutz vor Dieben», sagt Claudia Schichter vom Vertrieb des Torherstellers Hörmann in Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein). Das liege daran, dass Automatiktore nicht mehr von Hand hochgeschoben werden können.