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Nützling Nützling: Marienkäfer frisst Blattläuse einfach auf

30.07.2006, 20:23
Ein Marienkäfer (lat. Coccinella septempunctat) läuft auf einer Sonnenblume. (Foto: dpa)
Ein Marienkäfer (lat. Coccinella septempunctat) läuft auf einer Sonnenblume. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Halle/MZ. - Marienkäfer sind effiziente Läusevertilger, ihre Larven noch mehr. Florfliegenlarven, Schlupfwespen, Raubmilben stehen ihnen nicht nach. Ihre Gefräßigkeit macht sie zu wichtigen Helfern, Gartenpflanzen von Schädlingen zu befreien. Etliche Nützlinge haben sich auch auf der Fensterbank oder im Wintergarten bewährt.

Nützlinge sind die natürlichen Gegenspieler von Läusen, Thripsen, Weißer Fliege und vielem anderen mehr. In der Natur und in Gärten, in denen nicht gespritzt wird, sind sie immer vorhanden. Meist stellt sich dort ein Gleichgewicht zwischen Schädling und Nützling ein. Auf die Fensterbank verirrt sich dagegen nur selten ein Nützling. Dort vermehren Läuse und Thripse sich in aller Ruhe, es sei denn die Nützlinge werden gezielt angesiedelt.

Das geht ganz einfach. Man kann sie etwa im Gartencenter kaufen oder über das Internet bestellen. Ein paar Tage später dann kommt per Post die nützliche Fracht. Florfliegenlarven etwa stecken in einer Scheibe Well-Pappe. Ein dünnes Vlies bedeckt die Waben. Florfliegenlarven sind nachtaktiv. Also kommen die Wellpappe und das Vlies einfach auf die Töpfe. Am nächsten Morgen sind sie leer, aber von den 150 Lärvchen ist kaum etwas zu sehen. Dafür nehmen die Läuse und Thripse langsam ab.

Nicht nur Florfliegenlarven haben Appetit auf Läuse. Schlupfwespen Gallmücken, Siebenpunkt-Marienkäfer und Schwebfliegen machen genauso Jagd auf die grünen oder schwarzen Krabbler. Gegen die Rote Spinne, die sich gern überall dort breit macht, wo es warm und trocken ist, gehen Raubmilben vor - ebenso gegen Thripse.

Für Woll- und Schmierläuse, die sich vor allem an Citrusgewächsen und an den verschiedenen Ficus-Arten gütlich tun, braucht es kräftige Kiefer. Der Australische Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri) hat sie. Allerdings sollte es warm sein, damit die Käfer sich im Pflanzenbestand ausbreiten.

Gegen den Dickmaulrüssler helfen die Fadenwürmer der Gattung Heterorhabditis. Sie befallen die Käferlarven, die große Schäden an Pflanzenwurzeln anrichten. In der Gartenerde, aber auch in Kübeln kommen die Larven vor, die wie kleine Engerlinge aussehen. Für zwölf Quadratmeter Gartenfläche werden sechs Millionen der Fadenwürmer in Wasser verrührt und mit der Gießkanne ausgebracht. Danach muss die Fläche etwa sechs Wochen lang feucht gehalten werden. Die Täter nähern sich ihren Opfern schwimmend. gms