Neue Berufsbezeichnung Neue Berufsbezeichnung: Immer nah am Kunden sein
Bonn/Hamburg/dpa. - "Der Fokus liegt auf Kunden- und Prozessorientierung", erklärt Heike Krämer vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. "Bisher haben die meisten Verlagskaufleute in erster Linie in der Anzeigenabteilung oder im Vertrieb gearbeitet", sagt die Leiterin der Personalbetreuung des Hamburger Jahreszeiten-Verlages, Kathrin Jacob. Das bleibe wohl auch so. "Der Beruf ist etwas für Bodenständige." Allerdings lernten die Auszubildenden in der Regel die ganze Palette über Marketing, Controlling bis hin zur Redaktion kennen.
Auch kleinere Verlage haben für Auszubildende ihren Reiz. "Ich bin sehr nah am Kunden dran, bekomme sehr viel mit und darf vieles selbst machen", sagt Bastian Glumm aus Solingen, der bei einem Düsseldorfer Fachverlag seine Ausbildung macht. "Es gibt auch sehr viele kleine Buchverlage, die sehr ambitioniert sind und ihren Azubis eine sehr umfassende Ausbildung bieten", sagt Heike Krämer vom BIBB.
Drei Jahre dauert die duale Ausbildung in der Regel, mit der Möglichkeit auf zweieinhalb Jahre zu verkürzen. Für Abiturienten ist von vornherein eine verkürzte Ausbildungszeit vorgesehen. Knapp 74 Prozent der Azubis im Jahr 2004 hatten die allgemeine Hochschulreife, belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. "Medienkaufleute müssen sehr kommunikativ sein", sagt Krämer. Zudem seien ein gewisses Maß an Organisationstalent und Flexibilität Voraussetzung für den Job. Schließlich zeigten sich in der Medienbranche zunehmend Globalisierungseffekte. "Da kann es auch mal sein, dass ein Verlag eine Medienkauffrau für eine gewisse Zeit zu einem Tochterunternehmen schickt."
Für Kathrin Jacob vom Jahreszeiten-Verlag sind zudem die gängigen Höflichkeitsformen eine Grundvoraussetzung. Bei einem eintägigen Assessment-Center wählt der Jahreszeitenverlag seine Auszubildenden aus. "Die Jobs der Medienkaufleute sind und bleiben ein zukunftsträchtiger Modeberuf mit guten Aufstiegschancen", sagt Krämer. Das Einstiegsgehalt von Medienkaufleuten liegt laut Tarifvertrag bei knapp 1 900 Euro monatlich.
Neben der herkömmlichen dualen Ausbildung bieten zunehmend auch private Bildungseinrichtungen die Ausbildung an, wie die BM-Gesellschaft für Bildung in Medienberufen in Köln. "Der Vorteil bei uns ist, dass die Teilnehmer erst ein Jahr Schule haben, dann anderthalb Jahre im Betrieb sind und danach ein halbes Jahr in der Schule auf die Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer vorbereitet werden", erklärt BM-Sprecher Jochen Overwien. Die jeweiligen Abschnitte würden so in einem zusammenhängenden Stück absolviert.
Allerdings kostet die Ausbildung im ersten Jahr 390, in den beiden folgenden 290 Euro monatlich - selbst während der Zeit in den Betrieben.
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