Käfer und Spinnen Nabu: Mehr Gelassenheit im Umgang mit giftigen Insekten
Wenn man Insekten nicht ärgert oder anfässt, passiert in der Regel auch nichts.Auch bei den wenigen giftigen Tieren hierzulande. Darauf weist der Nabu hin.
Berlin - Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat als Reaktion auf Medienberichte zu mehr Gelassenheit im Umgang mit giftigen Insekten aufgerufen. Giftige Tiere wie der Ölkäfer, die Nosferatu-Spinne oder die Hornisse seien „keinesfalls angriffslustige Killer“, die es auf den Menschen abgesehen hätten, teilte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Dienstag mit.
„Wenn man diese Tiere in Ruhe lässt, entstehen auch keine gefährlichen Situationen - weder für den Menschen, noch für die Tiere selbst.“ Es bestehe demnach kein Grund zur Panik.
Mehrere Medien hatten zuletzt über eine Ausbreitung des Ölkäfers in Deutschland berichtet, ohne dafür in ihren Texten eine konkrete Quelle zu nennen. Der Nabu widerspricht diesen Darstellungen: „Er ist weder neu, noch breitet er sich stark aus, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil - er ist in seinem Bestand gefährdet und steht auf der Roten Liste.“ Auch die Deutsche Wildtier Stiftung teilte kürzlich auf Anfrage mit, dass ihr keine Informationen über eine Ausbreitung des Ölkäfers vorlägen.
In Mitteleuropa leben laut Nabu 20 Arten aus der Familie des Ölkäfers. In Deutschland kommt vor allem der Schwarzblaue Ölkäfer vor. Je nach Witterung sind die etwa ein bis drei Zentimeter langen Insekten ab Mitte März aktiv und können bis zum Juni beobachtet werden, wie eine Sprecherin des Bundesamts für Naturschutz mitteilte. Die Käfer verfügen über ein hochgradig wirksames Gift, das beim Schutz vor Fressfeinden aus den Poren und an den Kniegelenken des Insekts austritt.
Das Gift kann Miller zufolge für den Menschen tödlich sein. Tödliche Vergiftungen von Menschen oder Haustieren sind dem Nabu bislang aber nicht bekannt.
„Egal, ob eine Spinne, ein Insekt oder ein anderes Tier giftig, Neuzugang oder ein alter Bekannter ist, es gilt immer das Gleiche: nicht anfassen, schon gar nicht nach dem Tier schlagen, sondern nur beobachten“, sagte Miller.