Mut zum kräftigen Schnitt: So blüht Blauregen besser
Bonn/dpa. - Blüht er oder blüht er nicht? Vor dieser Frage stehen Gartenbesitzer beim Blauregen alle Jahre wieder. Oft sind blühfaule Sämlinge der Glyzinie, wie Blauregen auch genannt wird, am mangelnden Blütensegen Schuld.
Das erklärt der Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Bonn. Wer dieses Risiko nicht eingehen will, verzichtet auf preisgünstige Sämlinge und greift zu vegetativ vermehrten Sorten, die auf Blühfreude und Blütenschönheit hin ausgelesen wurden.
Beim Japanischen Blauregen (Wisteria floribunda) sind das Sorten wie 'Blue Dream', 'Macrobotrys' oder die weiße 'Longissima Alba'. Beim Chinesischen Blauregen (Wisteria sinensis) versprechen 'Prematura' und 'Alba' Blütenreichtum. Aber auch für sie ist der richtige Schnitt wichtig. Ohne rechtzeitigen Schnitt geht viel Kraft in die langen Triebe statt in die Blütenanlagen.
An erster Stelle steht der Schnitt unmittelbar nach der Blüte. Er steuert den frischen Austrieb und konzentriert die Kräfte der Pflanze. Unumgänglich ist er bei jungen Pflanzen, die erst durch ihn den richtigen Aufbau bekommen. Bei erwachsenen Pflanzen darf man auf ihn schon einmal verzichten. Aber wer es perfekt machen will, der lässt seinem Blauregen sogar noch einen zweiten Schnitt angedeihen, den Sommerschnitt im Juli oder August. Er nimmt die jungen Triebe um zwei Drittel zurück.
So bleiben die ungestümen Schlinger in Form, und es entstehen die herrlichen, mit Blüten überschütteten Pergolen oder die als Hochstamm gezogenen Wisterien-Bäume. Wer den Chinesischen Blauregen gewählt hat, genießt unter ihnen auch süßen Duft. Aber Wisteria sinensis blüht früh, bereits vor dem Austrieb. Daher leidet er häufig unter Spätfrost. An spätfrost-gefährdeten Plätzen ist Wisteria floribunda, bei der die Blüten mit den Blättern erscheinen, die bessere Wahl.