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Modedroge Spice: Wirkung ist schwer einzuschätzen

26.11.2008, 15:43

Berlin/dpa. - Es gilt als neue hippe Droge: «Spice». Dahinter verbirgt sich eine Kräutermischung, die unter anderem Blauen Lotus, Indischen Lotus und Meeresbohne enthält. Sie ist als Räucherwerk - ähnlich einem Räucherstäbchen - frei verkäuflich.

Spice hat psychoaktive Wirkungen und wird von Konsumenten ähnlich wie Cannabis geraucht, hat die Fachstelle für Suchtfragen in Berlin beobachtet. Und das ist keine gute Idee, sagt die Leiterin Kerstin Jüngling. Zum einen könne niemand sagen, wie Spice wirkt. «Denn jede Mischung ist anders. Das kontrolliert ja niemand.»

Außerdem reagiere jede Person unterschiedlich auf die Substanzen: «Bei einem 40-Kilo-schweren Mädchen wirkt das ganz anders als bei einem 80-Kilo-Mann.» Psychoaktive Substanzen beeinflussen die Gefühle. Wer gerade schlecht drauf ist, fühlt sich hinterher unter Umständen noch viel mieser, sagte Jüngling. Mit vier bis acht Stunden hält der Rausch außerdem ziemlich lange an, was viele unter Stress setze.

Jüngling rät aber noch aus einem ganz anderen Grund von Spice ab: Die Kräutermischung wird als Räucherwerk für angenehmen Duft verkauft. Und darin liege das Problem: Da sie nicht zum Rauchen oder Essen, sondern zum Verfeuern hergestellt wird, wisse eben niemand, was genau enthalten ist. «Und niemand käme doch auf die Idee, ein indisches Räucherstäbchen anzuknabbern», sagte Jüngling. Ihr Tipp lautet daher: Finger weg. «Lasst Euch nicht für blöd verkaufen», sagt sie. «Man muss sich doch nicht auf jeden Gag der Headshops einlassen.»

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: www.dhs.de