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Löslicher Kaffee Löslicher Kaffee: Naturprodukt aus Bohnen

Von Kerstin Metze 18.03.2001, 14:33

Halle/MZ. - Für Kaffeetrinker, die des Aufbrühens mit Filter und Kanne leid sind, gibt es seit knapp 70Jahren eine Alternative: den Löslichen.

Einen Löffel Pulver in die Tasse, Wasser drauf, und schon ist der Kaffee fertig. Obwohl das Prozedere denkbar einfach ist, meiden vor allem die Deutschen den löslichen Kaffee. Während weltweit mittlerweile jede dritte Tasse Kaffee mit löslichem Pulver zubereitet wird, stagniert die Nachfrage hierzulande. Dabei spielt offenbar eine gewisse Skepsis eine Rolle, was in den goldbraunen Instant-Körnchen so alles enthalten ist.

"Löslicher Kaffee wird ausschließlich aus Kaffeebohnen hergestellt und ist ein reines Naturprodukt, das wie beispielsweise auch Bier einem strengen Reinheitsgebot unterliegt", betont Astrid Droßmann von Nestlé. Diese Schweizer Firma hatte im Jahr 1938 das Verfahren entwickelt, als sie Kaffee haltbarer machen wollte. Inzwischen wird der lösliche Bohnenkaffee-Extrakt in etwa 130Ländern der Erde getrunken.

Die Herstellung von löslichem Kaffee kann man sich im Prinzip so vorstellen, als ob man einer Tasse kräftigen Kaffee das Wasser entzieht. Die Bohnen werden geröstet und zu feinem Kaffeepulver gemahlen, das anschließend mit reinem Trinkwasser aufgebrüht wird. Es entsteht ein starker Kaffee-Aufguss, dem nach Entfernen des Kaffeesatzes das Wasser entzogen wird. Dazu werden zwei Verfahren eingesetzt, erklärt Astrid Droßmann: Trocknung durch Hitze (Sprühtrocknen) oder Trocknung durch Kältevakuum (Gefriertrocknen). Das anschließende Abfüllen des Kaffeepulvers geschieht unter Luftabschluss, um die Oxidation soweit wie möglich auszuschließen.

So wird eine Haltbarkeit des löslichen Kaffees von mindestens zwei Jahren erreicht. "Zwischen den einzelnen Herstellungsstufen sind mehr als 300Qualitätskontrollen eingebaut", versichern die Nescafé-Experten. Auch vor der Freigabe zur Abfüllung nehme das Werkslabor eine sorgfältige Untersuchung vor.

Für eine Tasse Kaffee benötigt man im Durchschnitt einen gehäuften Kaffeelöffel (zwei Gramm). Wichtig ist, den Löslichen richtig zu lagern: kühl und trocken, geschützt vor Fremdgerüchen. Löslicher Kaffee sollte immer mit einem trockenen Löffel entnommen und das Glas nach jeder Entnahme wieder fest verschlossen werden. Angebrochene Gläser sollten innerhalb von drei bis vier Wochen aufgebraucht werden.

Löslichen Kaffee gibt es mit oder ohne Koffein, schwarz oder weiß, mit oder ohne Zucker und in unterschiedlichsten Zubereitungsvarianten wie Französischer Kaffee au lait, italienischer Cappuccino oder Wiener Melange.

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