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Lifestyle Lifestyle: Schmal ist schick

13.01.2003, 10:10
Bei Schuhen entscheiden sich viele Bräute für die Klassiker. (Foto: dpa)
Bei Schuhen entscheiden sich viele Bräute für die Klassiker. (Foto: dpa) Gabor Shoes

Berlin/München/dpa. - Spätestens beim Hochzeitswalzer zeigt sich, ob die Braut die richtige Wahl getroffen hat - nicht nur beim Bräutigam, sondern auch bei den Brautschuhen. Groß ist die Auswahl in den Geschäften. Doch ob Pumps, Stiefel oder Sandalen, entscheidend ist Experten zufolge der Tragekomfort: «Nichts kann eine Hochzeit mehr stören als Fußschmerzen», warnt Stephan Ehl, Geschäftsführer des Brautschuhhauses Mapo in Berlin. Schließlich müsse die Braut bis zu zwölf Stunden in den Schuhen verbringen.

Nicht von ungefähr sind die traditionellen Brautschuhe deshalb geschlossene Pumps mit halbhohem Absatz. «Das wollen ungefähr 50 Prozent der Kundinnen», so Ehl. Auch laut Beata Palatzky, Inhaberin eines Brautmodengeschäftes in München, ist «alles gefragt, was bequem ist.» Dennoch geht die allgemeine Mode an den Klassikern nicht spurlos vorüber.

«Trendy sind spitze Modelle», sagt Anne König vom Hersteller Tina Coloured Shoes in Emmerich (Nordrhein-Westfalen). «Die Schuhe haben eine schmale Form», so König. Das bestätigt auch ein Blick auf die neuen Modelle des österreichischen Herstellers Högl in Taufkirchen: Schlanke Pumps ohne Schmuckelemente bestimmen das Bild, die Absätze sind zierlich und leicht geschwungen.

Neben den Pumps sind auch offenere Brautschuhe gefragt, gerade im Frühjahr und Sommer. «Es gibt sie als Sandalette, aber auch vorne geschlossen und hinten mit Riemchen», erläutert König. Beliebt sei auch der Schuh mit Vorder- und Fersenblatt, der in der Mitte offen ist und mit einem schmalen Riemen am Bein befestigt wird.

Findet die Hochzeit in der kalten Jahreszeit statt, kommen auch Stiefel zum Einsatz: «Gefragt sind sie auch bei Leuten, die eher folkloristisch heiraten», so Ehl. Vorsicht ist geboten bei Slippern: Bei den Schuhen zum Hineinschlüpfen hat schon manche Braut den Saum ihres Kleides mit eingeklemmt. Zu finden seien sie ohnehin nur noch selten, da sie als «veraltet» gelten, so Beata Palatzky.

Die Höhe der Absätze variiert den Experten zufolge: «Zwischen einem und acht Zentimetern ist alles dabei», sagt König. Auch der Hersteller Gabor in Rosenheim (Bayern) hat «vom Ballerina-Schuh bis zu 60-Millimeter-Pumps alles im Angebot», so Sprecher Jürgen Erfling.

Fünf Zentimeter sei eine häufig verlangte Größe, so die Erfahrung Beata Palatzkys. Allerdings sei die Braut gut beraten, sich nicht nur am eigenen Geschmack, sondern auch an der Größe des Partners zu orientieren: «Teilweise kommen beide und stehen dann gemeinsam vor dem Spiegel.» Völlig «out» sind laut Anne König Plateauschuhe: «Die gibt's bei uns gar nicht mehr.»

Deutlich weniger Auswahl als bei der Form gibt es bei der Farbe: Sie variiert zwischen Perlweiß, Creme und Elfenbein. Wer zum blauen oder roten Kleid die farblich exakt passenden Schuhe will, muss sie sich den Experten zufolge in der Regel einfärben lassen. Oft bieten Brautmodengeschäfte diesen Service an.

Hier spielt auch das Material eine Rolle: Satin ist meist preiswerter als Leder, dafür aber auch empfindlicher - und es lässt sich besser färben. Zu Lederschuhen greifen dagegen die Kundinnen, die sie auch nach der Hochzeit noch tragen wollen. «Mittlerweile kann man auch Leder gut einfärben», erläutert Beata Palatzky.

Neben schlichten weißen Modellen, eventuell mit Ziernähten, gibt es jedoch auch geschmückte Schuhe: So bietet Tina Coloured Shoes laut Sprecherin König Brautschuhe an, die mit Perlen oder Pailletten bestickt sind. Blümchen und Schleifchen seien ebenfalls bei manchen Bräuten beliebt, so Beata Palatzky. «Gefragt sind gegenwärtig auch Strasssteine.»

Die Preise für die guten Stücke variieren. «Bei uns fangen sie um die 60 Euro an, die meisten Schuhe liegen bei um die 80 Euro», sagt Stephan Ehl. Nach oben sind die Preise dann offen - je nach Ausstattung. Generell teurer wird es bei Stiefeln: Hier müssen zwischen 150 und 200 Euro eingeplant werden.

Anprobieren sollte die Braut ihre Schuhe am besten abends - dann ist der Fuß größer. «Der Schuh sollte nicht einschneiden», rät Beata Palatzky. Molligere Frauen seien mit geschlossenen Schuhen besser beraten als mit offenen, die nicht so viel Halt bieten.

Lange eingelaufen werden müssen die Brautschuhe den Experten zufolge meistens nicht. Bei hochwertigen Schuhen sei das Leder in der Regel sehr weich und passe sich gut an. Doch eine Regel sollten Bräute laut Palatzky beachten: «Nicht mit der Höhe experimentieren - dafür gibt es andere Gelegenheiten als ausgerechnet die Hochzeit.»