Lange Ponys und elegante Wellen Lange Ponys und elegante Wellen: Glamour bestimmt die Frisurentrends

Hamburg/dpa. - Ein Hauch von Hollywood weht durch die Herbst- und Wintersaison: Glamour, Eleganz und Lässigkeit bestimmen die neuen Frisuren-Trends - ganz nach dem Vorbild der Filmstars vergangener Zeiten. Die Haarstylisten haben sich die schönsten Schnitte aus den verschiedenen Epochen herausgesucht. Die neuen Frisuren orientieren sich an den eleganten Wellen der Chicago-Diven der zwanziger Jahre, am «big hair» der coolen Frauen aus den Achtzigern und den Stufenschnitten der aktuellen Serienstars. Bette Davis, die «Drei Engel für Charlie» und «Ally McBeal» lassen grüßen.
«Die neuen Frisuren sind alle sehr feminin und sexy», sagt Astrid Tschullik, Sprecherin des Unternehmens Wella in Darmstadt. Die Schnitte sind klassisch und können nach Lust und Laune mit wenigen Handgriffen glamourös, locker oder sportlich umgestylt werden. «Frauen von heute lassen sich nicht mehr auf einen Trend festlegen», sagt Martina Acht, Top-Friseurin aus Offenbach und «Weltmeisterin im Damenfach».
Der Schwerpunkt der Saison liegt auf den mittleren Haarlängen: kinn- bis schulterlange Bobs und Bubiköpfe sind das große Thema. So setzt beispielsweise Marlies Möller, Star-Friseurin aus Hamburg, auf elegante Frisuren, die an die «Wilden Zwanziger» erinnern. Sie werden stilecht mit Seitenscheitel und sanften Wellen getragen. Schulterlange Bobs hingegen sind eher rund und haben eine pilzkopfartige Silhouette. Mal werden sie stark ausgefedert und wirken luftig-leicht, mal fallen sie eher gerade und helmartig aus.
Der Pagenkopf mit extrem fransig geschnittenen, strukturierten Spitzen ist auch der Frisuren-Favorit von Udo Walz, Star-Coiffeur aus Berlin: «Die Styling-Möglichkeiten sind beinahe unerschöpflich, denn die Länge erlaubt eine Hochsteckfrisur genauso wie übergroße Locken.»
Bei längeren Haare liegen weiterhin gestufte und gefederte Spitzen im Trend, die die Frisuren weich fallen lassen. Als Vorbild für die moderne Variante dieses Achtziger-Jahre-Schnitts gelten auch hier Stars, und zwar Popsängerin Nena und die «Drei Engel für Charlie»: Die Haare im Nacken und am Pony bleiben lang, der Rest wird durchgestuft. Edel und schlicht wirkt die Frisur, wenn sie glatt getragen wird, und die Spitzen mit etwas Wachs akzentuiert werden. Lässig und romantisch wird es, wenn die Spitzen mit dem Lockenstab Schwung bekommen, so dass sie zu den Seiten aufspringen.
Wer es wild mag, dreht das gesamte Haar auf Wickler, zerzaust es mit den Händen und modelliert so eine romantischen Mähne. Entscheidend ist das Unvollkommene: «Haare - und vor allem Locken - dürfen nicht starr sitzen, sondern sollen lässig fallen», beschreibt Astrid Tschullik von Wella das angesagte Styling.
Das gilt auch für die Ponypartie. Lang muss sie in jedem Fall sein, ist man sich in der Branche einig: «Überlange Ponys à la Heidi Klum sind der Frisurentrend für den Herbst», bestätigt Jürgen Tröndle, Berater der Friseurkette Essanelle Group in Düsseldorf. Seine Empfehlung für den modernen Stil nach Art des Supermodels: «Die Spitzen sollten bis über die Augenbrauen reichen und an den Enden stark gepointed, also ausgedünnt sein.» Der Pony darf dabei nicht glatt und kastig wirken, sondern soll locker und mit Volumen ins Gesicht fallen.
Die ungewöhnlichsten Pony-Varianten hat Vidal Sassoon zu bieten: In der aktuellen «academy collection» wird mit extremen, asymmetrischen Längen gearbeitet, die sich über das halbe Gesicht ziehen. Tim Hartley, International Creative Director in London, beschreibt die Schnitte selbst als «aggressive Ponyfrisuren mit Visoren» und als «helmartigen Formen mit femininen Schleiern».
Passend zur Jahreszeit kommen mit dem Herbst warme Brauntöne als neue Haarfarben, allen voran Schokobraun und Holztöne. Auch mattes Blond, kombiniert mit Gold-Effekten, ist in dieser Saison gefragt. «Besonders schön sind Strähnchen oder Highlights, die changieren. Diese Wirkung erreicht man mit mehreren, unterschiedlichen Strähnchen-Farben», erklärt Astrid Tschullik von Wella. «Hingucker sind auch so genannte Undercolour-Strähnen, die nicht ins Deckhaar, sondern darunter eingearbeitet werden», ergänzt Martina Acht.
Wer es extravagant liebt, lässt sich in braunes Haar leuchtend rote oder hellblonde Strähnchen einarbeiten. Dunkles Haar muss dafür nicht mehr erst gebleicht und danach überfärbt werden - die frisch auf den Markt gekommenen Hightech-Produkte machen das in einem Arbeitsgang möglich.

