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Kleingärten Kleingärten: Was hilft gegen Ameisen im Beet?

Von Nina C. Zimmermann 15.09.2013, 15:48
Ameisen können im Garten auch zur Plage werden.
Ameisen können im Garten auch zur Plage werden. dpa Lizenz

Mancherorts werden sie zur richtigen Plage: In Süddeutschland bevölkert die aus den Alpen stammende Ameisenart Formica fuscocinerea Spielplätze, vertreibt dort spielende Kinder und Eltern. Im Hausgarten sind Ameisen aber meist kein allzu großes Problem.

Wenn Gartenbesitzer immer mehr Ameisen in ihrem grünen Reich entdecken, hängt das oft mit einem Läusebefall der Pflanzen zusammen. „Die Tiere leben in einer Symbiose“, erläutert Bärbel Holl vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung in Düsseldorf. Sie rät, mit Brennnesselsud oder einer Spüli-Lösung zu versuchen, die Läuse von den Pflanzen abzuwaschen. Damit wird den Ameisen eine Nahrungsgrundlage entzogen, denn sie zapfen süßen Honigtau von den Läusen ab und schützen sie im Gegenzug vor Fressfeinden.

Eine andere Möglichkeit sei, die Ameisen mit Klebebändern abzufangen, die unten um die Pflanzen gewickelt werden, an denen sich besonders viele der Tiere aufhalten. Nicht hilfreich sei es, die Stelle im Garten, an der ein Ameisennest vermutet wird, auszuheben und woanders wieder abzulegen, sagt Holl. „Die nehmen ihre Puppen und hauen ab, um sich anderswo neu anzusiedeln.“

Vorbeugend empfiehlt die Expertin, Gewächse anzupflanzen, die weniger läuseanfällig sind. „Treibhauspflanzen sind sehr empfindlich“, erklärte sie. „Und je preiswerter eine Pflanze ist, desto weniger weiß ich, ob es eine resistente Pflanze ist.“ Gut fahren würden Hobbygärtner mit Gewächsen, die sie sich aus einem anderen Garten geben lassen und die dort schon länger gut wachsen. Sie seien meist robust genug.

Wer frisch aus der Gärtnerei gekaufte Pflanzen in die Erde setzt, kann diese auch mit Niembaumöl oder -kuchen schützen. Dabei handelt sich um einen biologischen Stoff, der verhindert, dass Pflanzen von Schädlingen befallen werden. „Davon gibt man beim Einpflanzen einfach etwas in die Erde, und es schützt das Gewächs, bis es selbst genug Abwehrkräfte gebildet hat“, erläuterte Holl.

Keinesfalls sollten Gartenbesitzer zu Gießmitteln greifen, auch wenn im Handel viele Produkte mit dem Hinweis „einzusetzen gegen Ameisen“ zu finden seien. „Das sind Biozide, Insektizide, Nervengifte, die gegen alles wirken, was krabbelt“. Das heißt: Sie töten nicht nur Ameisen, sondern auch Käfer und sonstige Nützlinge, die sich rund um die Pflanze tummeln. Auch Bienen könnten daran sterben, vor allem, wenn Pflanzen zur Blütezeit damit behandelt werden.

Weil Ameisen Süßes lieben, ködern Hobbygärtner Tierchen daher gut mit Gläsern mit Resten von Honig und Marmelade oder mit Zuckersirup. Das rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn. Die Alternative stinkt den Ameisen: Der Duft vergorener Wermutjauche vertreibe die Tierchen von der Terrasse. Dazu werden 300 Gramm frisches und 30 Gramm getrocknetes Kraut mit zehn Litern Wasser ausgegossen. 14 Tage muss der Sud ziehen. Auch das Aroma von Kräutern wie Lavendel, Thymian und Majoran riechen die Tierchen nicht gerne. Die Kammer rät, die Pflanzen in den Garten zu setzen oder Zweige auszulegen.

Grundsätzlich sollten Hobbygärtner bedenken, dass auch Ameisen einen biologischen Nutzen haben, betont Holl. „Ich muss mich mit der Natur arrangieren.“ Ameisen gehörten dazu - und seien eben keine Schadorganismen.