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Kleidergrößen Kleidergrößen: Was steckt hinter dem Größen-Wahnsinn?

24.03.2017, 15:50
Eine Frau trägt eine enge Jeans.
Eine Frau trägt eine enge Jeans. imago stock&people

Kleidergrößen passen oft nicht. Mal sind sie zu eng und dann wieder zu weit. Womit lassen sich die Abweichungen erklären? Für die Textilindustrie hat die Firma Human Solutions 13.000 Menschen vermessen und analysiert, dabei wurden Erkenntnisse darüber gewonnen, dass junge Frauen eher schlank sind und im Alter korpulenter werden. Außerdem verändert sich auch die Körperform im Alter. Frauen ab 55 Jahren bekommen beispielsweise ein breiteres Kreuz.

Was ist der Unterschied zwischen Statusgröße und Schmeichelgröße?

Daraufhin haben die Textilhersteller zwei verschiedene Strategien für Konfektionsgrößen entwickelt – die Statusgröße und die Schmeichelgröße. Die Statusgröße ist für die kleineren Kleidergrößen entwickelt wurden, weil diese mittlerweile als Statussymbol gelten. „Dabei wird beispielsweise eine Jeans in der 36 als 38 ausgeschrieben“, wie die Maßschneiderin Fenja Ludwig erklärt. Wenn man also eine Kleidergröße 38 hat, dann wird man wahrscheinlich eine Hose in der realen Konfektionsgröße 36 anprobieren, ohne es zu wissen. Dadurch werden bei den Kundinnen Anreize zum Abnehmen geschaffen, damit die begehrte Größe ein schwer erreichbarer Wunsch bleibt - eine Wunschgröße.

Anders sieht es wiederum bei der Schmeichelgröße aus. „Hierbei wird die gleiche Größenbezeichnung reingeschrieben, aber das Maßkonzept ist völlig anders“, meint Anke Rissiek von Human Solutions. Bei diesen Schnitten wird die Kundin mit einem guten Gefühl belohnt. „Wenn eine Kundin mit der Kleidergröße 38 gestartet ist, dass sie diese bis ins hohe Alter tragen kann“, sagt Anke Rissiek weiter.

Um das Ganze zu umgehen wird empfohlen, verschiedene Kleidungsstücke anzuprobieren, ohne auf die Größe zu achten. (mz/km)