Kaffee Haare färben: Kein Sex kein Kaffee kein Fisch: Elf Schwangerschafts-Mythen die sich hartnäckig halten.
Mit dem Beginn der Schwangerschaft betreten Frauen eine Welt aus Regeln und Verboten. Was ist denn nun erlaubt – und was eigentlich Quatsch? Wir räumen heute mit Mythen auf, die sich um die Schwangerschaft ranken.
Mythos: Schwangere dürfen kein Koffein zu sich nehmen
Für all die Kaffeeliebhaberin unter den werdenden Müttern klingt dieser Mythos besonders hart. Dabei müssen Schwangere nicht zwingend auf ihren geliebten Kaffee verzichten! Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt allerdings, nicht mehr als 300 Milligramm Koffein am Tag zu sich zu nehmen. Eine Tasse geht also. Das gilt übrigens auch für Cola – die dann aber lieber aus dem Glas, als aus der Tasse...
Mythos: Sex tut dem Baby weh
Das stimmt so nicht. Bei einer intakten und gesunden – unauffälligen – Schwangerschaft spricht nichts gegen Sex. Das Baby ist durch die Fruchtblase und Gebärmutter geschützt und sicher im Mutterleib. Einzig die Übertragung von Sexualkrankheiten kann dem Baby gefährlich werden.
Mythos: Schwangere dürfen nicht fliegen
Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit – deshalb muss sie einer Flugreise auch nicht im Wege stehen. Dennoch gibt es einiges, was Schwangere beachten müssen. Die Fluggesellschaften haben unterschiedliche Regelungen, was das Fliegen von Schwangeren angeht. „Manche nehmen Schwangere bis zur 30. Woche mit, andere bis zur 36. Woche“, sagt Doris Scharrel vom Berufsverband der Frauenärzte.
Mythos: Schwangere dürfen ihre Katze nicht mehr streicheln
Wenn Sie eine Katze haben, dürfen Sie diese selbstverständlich weiter streicheln, das Tier darf sich sogar wärmend auf den Bauch legen. Einzig der Kontakt mit Katzenkot kann dem ungeborenen Baby gefährlich werden – wegen des Toxoplasmose-Risikos, das zu Komplikationen führen kann. Das Katzenklo sollten Sie also unbedingt von Ihrem Partner reinigen lassen.
Mythos: Schwangere dürfen keinen Fisch essen
Im Gegenteil. Es ist sogar gut für Schwangere, Fisch zu essen, wegen der wichtigen Omega 3-Fettsäuren. Ganz wichtig aber: Sie dürfen den Fisch nicht roh zu sich nehmen. Sushi ist also ein No-Go, es sei denn Sie wählen die vegetarische oder gekochte Variante – mit Avocado, Gurke oder gekochtem Thunfisch.
Mythos: Schwangere dürfen keine High Heels mehr tragen
Das kann man so nun wirklich nicht sagen. Sie dürfen tragen, was Ihnen bequem genug ist. Da aber viele Schwangere Wassereinlagerungen haben, wird es vielleicht deshalb schwieriger mit den Pumps. Und der gesunde Menschenverstand wird Ihnen schon verraten, ob Sie trotz Ihres Bauches auf den Stöckeln noch das Gleichgewicht halten können.
Mythos: Schwangere dürfen sich die Haare nicht färben
Nein, auf Haare färben müssen Schwangere nicht gänzlich verzichten. Es gibt zwar Färbemittel, die schädlich sind, aber die meisten Farben sind unbedenklich. Der beste Tipp: Das Färben mit der Hebamme oder dem Gynäkologen besprechen.
Mythos: Schwangere müssen für zwei essen
Nein, nein, nein. Leider nicht. Wie schön das wäre, beim Kaffee (siehe Punkt 1) immer gleich zwei Stücke Torte zu nehmen… Aber das wäre nicht richtig. Der Kalorienbedarf erhöht sich zwar, aber wirklich nur etwas. Je nach Körpergewicht der Frau um 200 bis 300 Kalorien pro Tag. Das entspricht zwei Bechern Joghurt pro Tag. Wie schade.
Mythos: Kakaobutter hilft gegen Schwangerschaftsstreifen
Cremen ist gut. Gerade wenn der Bauch schnell wächst, kann das Eincremen gut gegen Juckreiz sein. Ob das aber gegen Schwangerschaftsstreifen hilft? Einigen vielleicht, aber viel mehr Einfluss hat die Genetik – die entscheidet maßgeblich, ob das Gewebe reißt oder bleibt, wie zuvor.
Mythos: Für Schwangere sind Hautpflege-Produkte verboten
Sonnenschutzmittel, Reinigungssalben, Feuchtigkeitscremes, Selbstbräuner. Es ist durchaus möglich, solche Produkte auch in der Schwangerschaft zu verwenden, wenn darauf geachtet wird, dass nicht mehr als zwei Prozent Salicylsäure enthalten sind. Bei Unsicherheit einfach die Creme mit zum Arzt nehmen oder die Hebamme fragen.
Mythos: Schwangere können ihr Baby mit einer Erkältung anstecken
Sie können beruhigt sein, nur wenige Infektionen sind in der Lage, bis zu ihrem Kind vorzudringen. Trotzdem sollten Sie bei einer heftigen Erkältung darauf achten, dass Ihre Körpertemperatur durch Fieber nicht zu hoch wird. Im Zweifel: Zum Arzt gehen.
(dpa)