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Holiday on Rice Holiday on Rice: Abenteuer Sri-Lanka-Urlaub mit Baby

23.02.2015, 11:22
Unser Gastautor wagte einen Sri-Lanka-Urlaub mit Baby.
Unser Gastautor wagte einen Sri-Lanka-Urlaub mit Baby. ichbindeinvater.de Lizenz

Ich war ja immer schon dagegen. Und habe es dann doch gemacht. Schön war‘s in der einen Woche im Kleinwalsertal. Schön unspektakulär. Und was macht der Esel, wenn es ihm zu gut geht? Er schnallt sich Schlittschuhe unter und geht aufs Eis. Ehe ich mich versah, buchten wir drei Wochen Sri Lanka und sind seit ein paar Tagen zurück. Dies sind meine Eindrücke:

Wenn ihr irgendwann mal ein Produkt auf dem Sri Lankinischen Markt platzieren wollt, dann nutzt unbedingt ein dickes, blondes Baby mit Segelohren als Testimonal – loift!

An jeder unserer fünf Stationen im Land hatten wir das Gefühl, eine Attraktion mit dabei zu haben: Herrn von Bödefeld (HvB). Es wurde gewunken, getuschelt, gelächelt, gelacht, angesprochen, getätschelt und fotografiert. Da er ein von Grund auf optimistisches Gemüt mit sich herumträgt, lachte und lächelte er bereitwillig zurück und sorgte für breites Entzücken unter den Einheimischen. Wir hatten also einen Exoten ins Land gebracht und die Herzen flogen ihm zu. Die Leute in Sri Lanka sind die mit Abstand kinderfreundlichsten Menschen, die ich je getroffen habe. Wer nicht auf körperliche Nähe steht, sollte sich daher ein anderes Reiseziel aussuchen.

Babys schlafen bei hupenden, dieselgrollendem Höllenlärm und rasantem Geruckel in TucTucs friedlich ein.

Nicht ein Blogger, sondern gleich vier stecken hinter Ich bin dein Vater. Sie sind Freunde und Kollegen in einer Kölner Kommunikationsagentur. In den letzten drei Jahren sind alle Vater geworden. Sie schreiben regelmäßig über skurrile, schöne oder schreckliche Seiten des Vaterseins.

Wir lieben ja TucTuc-Fahren. Es ist sicher nicht gänzlich ungefährlich, aber in asiatischen Ländern die günstigste und schnellste Möglichkeit, sich fortzubewegen. Man knattert dann also zwischen höllenlauten Bussen, LKWs und Autos durch den dicksten Verkehr, erträgt Gehupe und Geschepper, den Fahrtwind und das Geplapper des TucTuccers, um zu bemerken, dass das Baby mit der Nase im Wind friedlich entschlummert ist. TucTuc als Turbo-Buggy-Fahren ist also eine gern genommen Pause.

Für die größeren Transfers nimmt man sich einen Fahrer, wie zum Beispiel Jani von Happy Jani Tours. Der fährt einen für den halben Hotelpreis über die Insel und hat sogar einen funktionierenden Gurt in seinem schrappeligen Mitsubishi-Bus. Dort sitzt dann das Baby im eigens mitgeführten MaxiCosi und spielt und schläft. In Sri Lanka dauern die Transfers lange. Außerhalb der Autobahn noch länger. Für 150 Kilometer braucht man zirka fünf Stunden. Mir war da manchmal mulmig, da das Kind natürlich keine fünf Stunden sitzen bleibt und wir es alle abwechselnd bespaßt haben…ohne angegurtet zu sein. In Deutschland tut man das nicht, ein riskanter Frevel ist das, aber dort taten wir es, auch aus Mangel an Alternativen. Wohl war mir dabei nicht.

Gibt's in Sri Lanka eigentlich Fertiggläschen? Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite?

Die Ernährungssituation für Babys ist gut, Milchpulver und Gläschen dabei zu haben ist aber geboten.


Das tun alle und es ist richtig. Steigt man in den besseren Hotels ab, ist die Versorgung mit gefiltertem Wasser (das wir dennoch immer noch einmal abgekocht haben) gut. Die Küche ist bereitwilligst am Werkeln, wenn es darum geht, diverse Obstsorten in unterschiedlichen Mischverhältnissen zu pürieren, um Babys Geschmack zu treffen. Ist das geglückt, mampft sich das Kind prima und zufrieden durch die Obstmahlzeiten. Püriertes Huhn ohne Gewürze zu bekommen, ist allerdings undenkbar. Hühner werden quasi als Curry geboren, da muss man Abstriche machen und auf heimische Gläschen oder die sagenhaft teuren australischen der Firma Heinz zurückgreifen.

> die ultimative Urlaubspackliste für Sri-Lanka mit Baby

Was schlimm war:


Der Flug. Ich HASSE langes Fliegen. Sri Lankan Airlines empfehle ich bedingt. Wer es mag, 10 Stunden in einer tiefgekühlten Hölle zu verbringen, ist dort prima aufgehoben. Ich werde es nie wieder tun. HvB brauchte zwei Tage, um sich von der Attacke zu erholen, er schlief aber dennoch zirka sechs von zehn Stunden auf dem Hinflug. Der Rückflug war tagsüber, etwas weniger erfrierend, aber immer noch so kalt, dass man sitzend zur zweiten Decke neigte. Es ist zum Kotzen, wie weit die Flieger immer runter gekühlt werden. Den nächsten Babyflug werde ich mit Stop Over inklusive Übernachtung planen, einfach um uns alle zwischendrin wieder aufzuwärmen.

Was toll war:


Das Allermeiste. Ich war noch nie über drei Wochen 24 Stunden mit Herrn von Bödefeld zusammen und muss sagen, dass er ein super Reisebegleiter ist. Er ist begeisterungsfähig und offen, wenn es darum geht, sich neue Dinge anzusehen. Er ist aber auch geduldig und genügsam, wenn man einfach nur mal da sein will, um ein wenig durch die Gassen zu streunen. Er isst an jedem Ort der Welt, er verdaut an jedem Ort der Welt und genießt Anregung und Inspiration.

Was Herr von Bödefeld davon hatte:

Krabbeln gelernt

Stabiles Sitzen gelernt

Zwei Zähne bekommen

Abscheu vor dem Wasser abgelegt

Abscheu vor Sand und Rasen dazugebucht

Krähen toll finden

A- und B-Hörnchen faszinierend finden

Der Hindu-Göttin Ganesha namentlich bekannt sein und abends die geweihte Banane essen

Wissen wie es sich anfühlt, auf dem Schoß der Empfangsdame im Jetwing Lighthouse in Galle Hof zu halten

Jede Menge neuer Leute treffen

Den ganzen Tag bespaßt werden

12 Stunden pro Tag an der frischen Luft verbringen

Der Text erschien ursprünglich auf ichbindeinvater.de

Ein Baby mit blonden Haaren ist in Asien für viele eine Attraktion.
Ein Baby mit blonden Haaren ist in Asien für viele eine Attraktion.
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Das Tuc-Tuc rast durch die lärmende Stadt - und das Bay schläft friedlich.
Das Tuc-Tuc rast durch die lärmende Stadt - und das Bay schläft friedlich.
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Der Flug mit Baby bleibt eine Herausforderung - auch wenn es mal schläft.
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