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Hobby Reiten Hobby Reiten: Der Traum vom eigenen Pferd

Von Nina Apin 21.03.2007, 11:28
Reitstunden oder Reitbeteiligung - Junge Pferdesportler müssen selbst entscheiden, wie viel Verantwortung sie übernehmen wollen. (Foto: dpa)
Reitstunden oder Reitbeteiligung - Junge Pferdesportler müssen selbst entscheiden, wie viel Verantwortung sie übernehmen wollen. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Rendsburg/dpa. - Die persönliche Beziehung zumTier und lange Ausritte sind für jeden Reiter zu haben - mit etwasExtrageld oder besonderem Engagement.

«Die beste Alternative zum eigenen Pferd ist die Reitbeteiligung»,sagt Ingken Wehrmeier vom Online-Portal «pferde.de» aus Rendsburg(Schleswig-Holstein). «Viele Pferdebesitzer haben keine Zeit, ihrTier jeden Tag zu bewegen. Gegen einen Anteil an der Stallmiete undden Pflegekosten kann ein Zweiter das Tier reiten». Wie hoch die Kosten für eine Reitbeteiligung sind, hängt vom Pferdund der Art der Unterbringung ab. «Üblicherweise übernimmt man beieiner Reitbeteiligung knapp die Hälfte der Kosten, 50 bis 150 Euro imMonat sind normal für zwei Mal die Woche reiten», sagt Wehrmeier. Darüber hinaus erwartet der Pferdebesitzer meist Hilfe bei derZaumzeug- und Sattelpflege und das regelmäßige Ausführen auf dieKoppel. Grundsätzlich gilt: Die Reitbeteiligung wird immer billiger,je mehr Arbeiten der zweite Reiter übernimmt.

«Um Unklarheiten zu vermeiden, sollten alle Rechte und Pflichtenschriftlich festgehalten werden», rät Petra Schaffer von derDeutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf(Nordrhein-Westfalen). Die Organisation bietet dafür Musterverträgean.

Die 14-jährige Marie Jolie Ebinger aus Ehlersdorf bei Rendsburghat Glück gehabt mit ihrer Reitbeteiligung - auch ohne Vertrag. Aufdem Pony Lillebjörn darf sie fast jeden Tag reiten. «Die Besitzerinnimmt mich sogar mit auf Turniere», sagt sie. «Lillebjörn ist fastwie mein eigenes Pferd». Arbeiten fallen für Marie Jolie nicht an -dafür bezahlen ihre Eltern 190 Euro pro Monat. Marie Jolie hat sichihrem Traum in kleinen Schritten angenähert: Sie hatte Reitstunden,später versorgte sie die Schulpferde.

Willi Hennings vom Reiterhof Hennings in Westerdeichstrich(Schleswig-Holstein) empfiehlt allen Pferdenarren eine Schnupperwochemit einem Pflegepferd zu verbringen. Dabei steht die Pflege imVordergrund: Putzen, Striegeln, Füttern, Satteln, zur Koppel führen.Erst wenn die Pferdeliebe diesem Test standgehalten hat, sollte übereine Reitbeteiligung nachgedacht werden.

«Pflegepferde sind bei unseren Schülern nicht sehr gefragt», sagtJolly Schenk von der Reitschule Berger in Berlar (Niedersachsen).Dass die jungen Pferdefans schon glücklich sind, wenn sie sich um diePferde kümmern dürfen, sei ein romantisches Klischee. «Die meistenwollen nach der Reitstunde schnell nach Hause.» Für die wenigen, dieein Pferd trainieren, bewegen oder trocken reiten möchten, bietet derReitstall individuelle Vereinbarungen, bis zur Reitbeteiligung.

Wem die Verantwortung für ein Pferd zu viel ist, der sollte es beiden Reitstunden belassen. Denn die können jederzeit gekündigt werden.Und nicht jeder Reiter braucht sein fast eigenes Pferd. «Das Reitenlernt man sowieso am besten, indem man möglichst verschiedene Pferdekennen lernt», sagt Reitlehrerin Jolly Schenk.