«High Five» und balancieren: Hundetricks
Hemer/Moers/dpa. - Halter können ihren Vierbeinern die tollsten Dinge beibringen. «Immer langsam mit den Hunden», rät Manuela Zaitz aus Moers. Daher bekommt Charlie das Leckerchen schnell zum Fressen gereicht. Am nächsten Tag wird die Expertin und Buchautorin versuchen, das Leckerli etwas länger auf Charlies Nase zu lassen. Irgendwann soll er es einige Sekunden balancieren und dann auf Zuruf hochschleudern und fangen.
Die bekannteste Hundesportart ist Agility. Über Tische und Bänke springen, durch Tunnel krabbeln oder auf Stegen balancieren: Das können alle, doch am besten geeignet sind Hütehunde mit möglichst «quadratischem» Körperbau. Sie kommen am einfachsten über die Hindernisse.
Am besten wird schon mit Welpen geübt, aber ganz behutsam, sagt Elke Kraul vom Deutschen Hundesport-Verband (dhv) im nordrhein-westfälischen Hemer. Der kleine Kerl soll erst lernen, seinen Körper zu beherrschen. Das übt er, indem er über unterschiedliche Böden läuft oder über Stangen tapst.
Später kann er auch durch Tunnel laufen. Alles, was mit engen Wendungen, Tempo oder Sprüngen zu tun hat, wird aufs Erwachsenenalter verschoben. Die «Wachstumsfugen» schließen sich bei Hunden mit etwa 14 Monaten, erst dann sollte es richtig losgehen, sonst können die Gelenke darunter leiden.
Auch Katharina Henf aus dem schleswig-holsteinischen Plön unterrichtet schon Welpen - im Dogdance, Hundetanz. «Man tut so, als sei der Hund musikalisch.» Zuerst werden ihm Tricks beigebracht: Rückwärtsgehen, Pfötchen geben oder Winken mit beiden Pfoten. Dann kommt Musik dazu.
Egal in welcher Disziplin: Es gibt mehrere Varianten, einem Hund etwas beizubringen. Henf schwört auf das Clickertraining. Dabei verbindet der Hund das Geräusch des Clickers, den der Besitzer in der Hand hält, mit etwas Positivem. Das ist in der Regel ein Leckerli.
Wichtig bei jedem Training sind kleine Schritte. «Man sollte auch nicht mehrere Tricks parallel einstudieren, das verwirrt den Hund nur», sagt Zaitz. Die Übungszeiten sollen kurz sein, immer mal wieder fünf Minuten über den Tag verteilt reichen. Es hilft, wenn der Trick am Anfang immer am gleichen Ort und zur gleichen Uhrzeit geübt wird.
Tricks eignen sich auch gut zum Freunde beeindrucken, so Manuela Zaitz. So kann der Hund zum Beispiel lernen, Herrchen oder Frauchen auf das Kommando «Socken» die Strümpfe auszuziehen. Mit etwas Übung funktioniert das dann auch vor staunendem Publikum - vielleicht mit dem Satz: «Ich bin so müde, kannst Du mir die Socken ausziehen?»
HIGH FIVE: Der Hund muss schon Pfote geben können. Der Besitzer hält ein Hand zum «High Five» knapp über der Brust des Vierbeiners. Streift dieser die Hand, wird er gelobt. Drückt er sogar seine Pfote gegen die Hand, hat er sich gleich mehrere Leckerlis verdient.
SOCKEN AUSZIEHEN: Der Hund wird mit Worten wie «Zieh» ermuntert, eine dicke Wollsocke aus der Hand des Halters zu ziehen. Hat er das kapiert, wird die Socke etwas über die Zehen gezogen. Zieht er daran, wird er wieder gelobt. Die Übung wird jedes Mal etwas schwerer, bis der Hund die vollständig angezogene Socke ausziehen kann.
KOPFSCHÜTTELN: Der Halter setzt sich vor den Hund und pustet ihm an den oberen inneren Ohrrand. Das kitzelt, der Hund schüttelt sich. Weil der Mensch nicht pusten und sprechen kann, ist ein Sichtzeichen also Kommando sinnvoll - zum Beispiel das eigene Kopfschütteln.