Hertie-Stiftung: Elternzeit macht Väter produktiver
Frankfurt/Main/dpa. - Viele Väter, die aus der Elternzeit zurückkehren, sind motivierter, ausgeglichener und produktiver als zuvor - diese Erfahrungen schilderte Stefan Becker von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Frankfurt.
Die Stiftung unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung der Elternzeit. So habe eine familienfreundliche Unternehmenspolitik auch positive betriebswirtschaftliche Aspekte. Elternzeit sei eine Win-Win-Situation, bei der alle Seiten profitierten, sagte auch Martina Rost von der Fraport AG bei einer Fachtagung.
Immer mehr Männer nutzten die Elternzeit, um sich in die Erziehung ihrer Kinder einzubringen, berichtete Harald Seehausen vom Aktionsforum «Männer@Leben», das sich für den gleichberechtigten Zugang zu Familie und Beruf einsetzt. Nach dem Ergebnis einer Studie machten in Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern zwei Prozent der männlichen Arbeitnehmer Elternpause, um den Nachwuchs zu betreuen. In Firmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern seien es sogar 45 Prozent.
Für die Unternehmen gebe es keine Pauschalrezepte, wie die betroffenen Arbeitsplätze gestaltet werden könnten, sagte Barbara David von der Commerzbank. Finanziell sind nach ihrer Überzeugung auch kleine Unternehmen in der Lage, ihren Mitarbeitern Elternzeit anzubieten, etwa mit Teilzeitmodellen. David plädierte dafür, mit der Diskussion über «Rabenmütter» und «Weicheivätern» aufzuhören.