Behandlungskosten steigen Hund, Katze, Hamster & Co.: Kosten für Tierarzt steigen teils drastisch
Die Gebührenordnung für Tiermediziner ist angepasst worden: Künftig müssen Halter von Haustieren deutlich mehr Geld für die Behandlung von Hund, Katze oder Frettchen einplanen.
Berlin/DUR/mad - Halter von Haustieren müssen künftig für die Behandlung ihrer Lieblinge tiefer in die Tasche greifen. Die Kosten für die Untersuchung beim Tierarzt steigen durch die Überabeitung der Gebührenordnung (GOT) teilweise drastisch.
Die neue Gebührenordnung ist vom 22. November 2022 an gültig, teilt die Bundestierärztekammer mit. Die GOT wurde demnach erstmals seit 1999 angepasst und umfassend geändert. Die neuen Gebühren basieren demnach auf Ergebnissen einer Studie, die 2020 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben wurde, um tierärztliche Leistungen zu bewerten und sicherzustellen, dass Tiermediziner kostendeckend arbeiten können.
Für Haustierbesitzer steigen die Kosten teilweise enorm. So wird künftig für die allgemeine Untersuchung einer Katze statt bisher 8,98 Euro künftig 23,62 berechnet - was eine Steigerung um 163 Prozent ausmacht. Die Untersuchung eines Hundes kostet dann 23,62 Euro, statt 13,47 Euro. Die Kosten für eine Impfung von Hund oder Katze steigen von 5,77 auf 11,50 Euro.
Viele Tierhalter, die bisher schon auf am finanziellen Limit leben, werden dann eventuell aus Kostengründen notwendige Behandlungen ihrer Tiere ausfallen lassen. Zudem sieht der Tierschutzbund die Gefahr, dass finanziell überforderte Tierhalter ihr Haustier aussetzen oder ins Tierheim abgegeben. Diese würden aber bereits jetzt am Limit arbeiten. Viele Tierheime sind bereits komplett überfüllt oder mussten Aufnahmestopps verhängen. Die vielen Tiere in Betreuung bringen das Personal an seine Grenzen. Die Kosten für die Unterbringung der Tiere, für Tierfutter und Tierärzte steigen zudem auch dort weiter an. Die allgemeine Inflation würde die Situation zusätzlich verschärfen.
Was tun, wenn das Geld für Tier und Mensch nicht mehr ausreicht?
Das Haustier abgeben? Das kommt für die meisten Menschen nicht infrage, auch wenn sie kaum genug Geld für sich selbst haben. Damit Haustiere und ihre Menschen zusammenbleiben können, gibt es Hilfe.
Damit es so weit nicht kommt, gibt es für Menschen mit solchen Geldsorgen Hilfe. Ines Reichel ist krank und kann ihren Beruf nicht mehr ausüben. Zwar bekommt sie Geld zur Unterstützung, doch das ist nicht so viel. Deshalb bekommt sie weitere Unterstützung vom Verein Tieranker aus der Stadt Magdeburg. Alle drei Wochen verteilt der Verein kostenloses Futter für Haustiere.
Auch in anderen Städten Deutschlands gibt es solche Angebote. Einige bieten auch Hilfe, wenn jemand die Kosten für den Tierarzt nicht bezahlen kann. Was die Vereine herausgeben, haben andere Menschen vorher gespendet. Manche geben Geld, andere bringen Dosen oder Säcke mit Futter vorbei. All die Helferinnen und Helfer setzen sich dafür ein, dass Menschen und ihre Tiere zusammenbleiben können. Denn klar ist: Wenn die Menschen bereits Sorgen haben, würde es sie wohl besonders schwer treffen, auch noch ihr Tier abgeben zu müssen.