Lob oder Tadel? Warum wir mit Pflanzen und Geräten sprechen
Na, schimpfen Sie auch mit Ihrem langsamen Computer? Oder loben Ihre Zimmerpflanze, weil ihr neues Blatt außerordentlich schön geworden ist? Damit sind Sie nicht allein, wie eine Umfrage zeigt
Berlin - Nur weil niemand anders zu Hause ist, heißt das nicht, dass Schweigen herrscht. Mit Gegenständen, Haustieren oder Pflanzen zu sprechen, ist durchaus verbreitet. Das zeigt eine YouGov-Befragung im Auftrag des Blumenbüros.
Kein Gegenstand, aber der beliebteste nicht-menschliche Gesprächspartner: das Haustier. 75 Prozent der Haustierhalterinnen und -halter gaben in der Befragung an, mit ihren Lieblingen zu sprechen. Keine große Überraschung, schließlich besteht beim Kater oder dem Wellensittich die Chance auf eine Reaktion.
Plauderei, damit die Pflanze besser wächst?
Und auch die Zimmerpflanze wird in so einigen Haushalten in Gespräche verwickelt - auch hier mit einer Reaktion weniger zu rechnen ist. Rund die Hälfte derjenigen, die Zimmerpflanzen besitzen, sprechen mit ihnen (51 Prozent). Bei 31 Prozent kommt das mehrmals im Monat vor.
Dahinter steckt auch die Hoffnung, dass die Pflanze besser wächst. Die hegen nämlich 57 Prozent der Menschen, die mit Pflanzen sprechen. Für 35 Prozent von ihnen ist das Plaudern mit der Pflanze aber auch ein Weg, um sich zu Hause weniger einsam zu fühlen.
Übrigens: Viele Menschen sprechen auch mit technischen Geräten. 43 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie mit ihren Smartphones und Computern reden, 27 Prozent mit Küchengeräten wie dem Herd.
Lob und Tadel - manchmal mit direkter Ansprache
Und was ist Inhalt all der Gespräche mit Gegenständen und Grünzeug? Die Umfrage zeigt: Lob und Tadel halten sich fast die Waage. 32 Prozent der Befragten sprechen mit Gegenständen, weil sie mit ihrer Leistung zufrieden sind. 35 Prozent äußern in solchen Gesprächen aber auch Wut.
Dass Kaktus oder Toaster dabei eine persönliche Ansprache bekommen, kommt übrigens nicht selten vor: 27 Prozent der Befragten gaben an, den Objekten Namen zu geben.
Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov 2067 Menschen befragt.