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Perfekt bei Minusgraden Wärmepumpe im Altbau: Diesen Test sollten Sie vorher machen

Wer über eine Wärmepumpe nachdenkt, sollte bei älteren Gebäuden einen einfachen Test durchführen. Der zeigt, ob das Haus vor deren Einbau modernisiert werden muss. Wintertage sind dafür perfekt.

Von dpa 14.01.2025, 12:14
Ob das Haus mit einer Wärmepumpe ausreichend warm werden würde, können Eigentümer mit Hilfe der Vorlauftemperatur des Heizkessels prüfen.
Ob das Haus mit einer Wärmepumpe ausreichend warm werden würde, können Eigentümer mit Hilfe der Vorlauftemperatur des Heizkessels prüfen. Christin Klose/dpa-tmn

Stuttgart - Wärmepumpen können Gebäude beheizen und das Trinkwasser erwärmen. Wer so ein Gerät in einem älteren Gebäude einbauen möchte, sollte zunächst testen, ob die Immobilie dafür geeignet ist. Manchmal sind vorher nämlich Modernisierungsarbeiten sinnvoll oder sogar nötig. 

Entscheidend, damit eine Wärmepumpe kostensparend und effizient ein Gebäude heizen kann, ist die sogenannte Vorlauftemperatur. Darauf macht das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau aufmerksam. Damit ist die Temperatur gemeint, die das Heizwasser hat, bevor es in die Heizkörper eintritt.

Die optimale Vorlauftemperatur

Wichtig für die Effizienz einer Wärmepumpe ist, sie sollte nicht zu hohe Temperaturen in den Heizkreislauf einspeisen müssen. Wenn das Heizungswasser zu den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung gepumpt wird, sollte es Zukunft Altbau zufolge am besten unter 50 Grad Celsius liegen. 

Doch in ungedämmten Gebäuden mit kleinen Heizkörpern und fossil betriebenen Heizkesseln sei an Wintertagen oft eine Vorlauftemperatur von rund 70 Grad Celsius und mehr üblich, schreibt Zukunft Altbau. Die Folge: hohe Energieverluste.

Test für Eigentümer an kalten Wintertagen

Ob das Haus mit einer Wärmepumpe ausreichend warm werden würde, können Eigentümer einfach selbst herausfinden. Dieser Test funktioniert an kalten Wintertagen besonders gut: 

  • Die Vorlauftemperatur des Heizkessels auf die gewünschte Temperatur stellen - also am Heizungsregler 50 bis 55 Grad Celsius einstellen. Falls dies beim vorhandenen Reglertyp nicht möglich ist, am besten an eine Fachperson etwa einen Heizungsbauer wenden.
  • Die Thermostate an den Heizkörpern auf die gewünschte Temperatur hoch drehen - Stufe drei entspricht einer Zieltemperatur von 20 Grad Celsius.
  • Beobachten, ob alle Räume trotz niedriger Außentemperaturen anschließend ausreichend warm bleiben. 

Die Dauer des Tests hängt von der Bauart des Gebäudes ab. In massiven Häusern dauert er deutlich länger als in Immobilien mit leichter Bauweise. Länger als 24 bis 72 Stunden müsse man jedoch nicht warten.

Wie Sie den Test auswerten

Je höher die Außentemperatur ist, desto geringer sollte die ausreichende Vorlauftemperatur sein. Bei Außentemperaturen um null Grad sollte diese Zukunft Altbau zufolge nicht über 45 Grad liegen. Werden dann alle Räume ausreichend warm, ist das Gebäude für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet. 

Trifft dies nicht zu, muss das Haus unter Umständen energetisch modernisiert werden. Manchmal reicht dann schon, Einstellungen an der Heizung zu optimieren - etwa ein hydraulischer Abgleich in Verbindung mit dem Tausch einzelner Heizkörper. Manchmal müssen schlecht gedämmte Bauteile erneuert werden. Am besten fragt man einen unabhängigen Energieberater, was im Einzelfall sinnvoll ist. 

Tipp: Der Test sei in Wohnhäusern jeder Größe durchführbar, so Zukunft Altbau. Bei Mehrfamilienhäusern empfiehlt es sich, den Test mit allen Bewohnern abzustimmen.