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kühl und frostig Tierischer Schutz: So können Sie Igeln beim Überwintern helfen

Ab Mitte Oktober beginnen die Igel sich ein geeignetes Winterquartier zu suchen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass sich die kleinen Tierchen in unserem Garten verirren. Wie Sie dem Igel dann helfen können, zu überwintern.

Von Linda May van Bui 15.10.2021, 16:21
Ein Igel in freier Natur. (Symbolbild)
Ein Igel in freier Natur. (Symbolbild) Foto: dpa

Magdeburg/DUR - Es raschelt im Gebüsch und plötzlich läuft ein Igel über den hauseigenen Rasen. Die meisten Menschen erfreuen sich über den Anblick solch eines Tierchens auf dem Grundstück. Der ein oder andere will dann natürlich helfen, um dem Igel eine geschützte Möglichkeit zur Überwinterung zu gewähren - doch dabei gilt es einiges zu beachten. Der Naturschutzbund Sachsen-Anhalt, kurz NABU, gibt Auskunft, wie man einem Igel naturgerecht im Herbst und Winter helfen kann. 

Igel im Herbst und Winter auf keinen Fall mit ins Haus nehmen

Kreuzt der oftmals zutrauliche Igel die Wege des Menschen, dann wird er gern zu Hause aufgenommen. "Doch der Igel ist kein Haustier, sondern ein Wildtier!", appelliert der NABU Sachsen-Anhalt. Die Tiere sollten auf keinen Fall eingesammelt und in Keller oder Hausflur gebracht werden. Der Grund: "Im Haus überwinterte Igel haben im Frühjahr erhebliche Anpassungsschwierigkeiten, wenn sie wieder in die Natur entlassen werden", so der NABU.

Laut Gesetz gehören Igel zu den besonders geschützten Tieren. Das Bundesnaturschutzgesetz besagt daher, dass wildlebende Tiere der "besonders geschützten Arten" nicht gefangen werden dürfen. Eine Ausnahme gilt dabei nur für verletzte, kranke und hilflose Igel.

Auch wenn es hart klingt, so ist es laut NABU wichtig, dass nun mal nicht alle Tiere über den frostigen Winter kommen. "Es gehört zum natürlichen Lauf der Dinge, dass kranke und schwache Tiere den Winter nicht überleben. Diese Verluste helfen mit, den Bestand als solchen, gesund und lebensfähig zu erhalten."

Der Igel richtet sich übrigens nicht nach einem bestimmten Monat, um sich für den Winterschlaf vorzubereiten. Für ihn gilt die Außen- und Bodentemperatur als Signal. Bei anhaltenden Bodentemperaturen um 0 Grad Celsius und den ersten Frostperioden suchen die Igel sich ein Winterquartier - das geschieht meist wischen Mitte Oktober und Anfang November. "Wer helfen will, sollte in seinem Garten für igelfreundliche Bedingungen sorgen", rät der NABU Sachsen-Anhalt.

Das hilft dem Igel beim Überwintern

Wer dem Igel wirklich was Gutes tun will, der sollte vor allem im Garten für ausreichend natürlichen Unterschlupf sorgen - besonders Laub- und Reisighaufen sind da begehrt. In der Herbstzeit anfallende Pflanzenreste von Beeten, verschnittenen Bäumen und Sträuchern bieten sich ebenfalls an. "Dieses Material sollte nicht entsorgt oder verbrannt werden, sondern in einer abgelegenen Ecke zusammengetragen werden und somit zahlreichen Kleinlebewesen einschließlich dem Igel Unterschlupf für die kalte Jahreszeit bieten“, rät der NABU.

Hilfe für den Igel: Folgende Tipps sollten zusätzlich beachtet werden:

  • Kellerschächte und Gruben abdecken
  • frisches Trinkwasser aufstellen
  • Verzicht auf chemische Unkrautvernichtungsmittel und Insektizide

Wer diese Ratschläge befolgt, wird seinem tierischen Gartenbesuch sicher etwas Gutes tun. Es gilt die Devise, je naturnäher umso besser. Igel leisten zudem einen ganz wichtigen Beitrag zur Regulierung von "Schädlingen" - ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen nämlich Schnecken, Raupen und auch Mäuse.