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  7. Teelichtofen als Heizalternative: So können Sie ihn selber bauen

Hohe Energiepreise Teelichtofen selber bauen: Eine gute Alternative zum Heizen?

Zwei Blumentöpfe und ein paar Teelichter sollen reichen, um die Wohnung im Winter warmzuhalten. Wie funktioniert ein Teelichtofen und lässt sich damit wirklich Geld sparen?

Aktualisiert: 20.10.2023, 13:14
Teelichter können auch zum Heizen benutzt werden, sind als Teelichtofen jedoch nur begrenzt wirksam.
Teelichter können auch zum Heizen benutzt werden, sind als Teelichtofen jedoch nur begrenzt wirksam. Foto: IMAGO / Shotshop

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR/thj – Teelichtöfen waren lange Zeit vor allem in der Prepper- und Outdoor-Szene beliebt. Inzwischen werden sie als günstige Heizalternative für den Winter angepriesen und auf Amazon, eBay und Co. zum Kauf angeboten.

Ein Teelichtofen lässt sich allerdings auch relativ einfach selber bauen. Wie das funktioniert und ob es sich lohnt, lesen Sie hier.

Teelichtofen selber bauen: So bauen Sie eine Heizung aus Teelichtern

Zum Bau eines Teelichtofens benötigen Sie zwei unterschiedlich große Blumentöpfe aus Ton, eine Tonschale mit Loch als Untersetzer, eine Gewindestange, sechs passende Muttern und Unterlegscheiben sowie eine Hutmutter.

Die Tonschale dient als Grundplatte, auf die zunächst die Gewindestange montiert werden muss. Anschließend schrauben Sie die beiden Blumentöpfe mit etwas Abstand auf die Stange. Platzieren Sie zum Abschluss einige Teelichter auf der Tonschale und der Teelichtofen ist startklar.

Alternativ wird der Zusammenbau auch in folgendem TikTok-Video erklärt:

Funktionsweise erklärt: So funktioniert ein Teelicht-Ofen

Ein Teelichtofen soll angeblich dafür sorgen, dass es in der Wohnung länger warm bleibt. Die Blumentöpfe haben den Vorteil, dass sie die Wärmeenergie der Teelichter speichern und nur langsam abgeben. Doch wirklich heizen lässt sich damit nicht:

Laut dem Faktencheck-Portal Mimikama kann ein einzelnes Teelicht etwa 30 bis 40 Watt Wärmeenergie abgeben, bei vier bis sechs Teelichter erhält man also eine Wärmeleistung von 120 bis 160 Watt. Das ist nicht besonders viel, wenn man bedenkt, dass Heizungen je nach Größe im Durchschnitt 800 bis 2.000 Watt leisten, so Mimikama.

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Heizen per Teelichtofen: Lässt sich damit Geld sparen?

Auch Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hält nicht viel von der Verwendung von Teelichtöfen: „Die Heizleistung ist zu gering, um einen Raum zu beheizen“, sagte er gegenüber dem RND.

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Um wirklich einen wahrnehmbaren Wärmeeffekt in einem Zimmer zu erreichen, müsste pro Quadratmeter ein Ofen mit je einem Teelicht aufgestellt werden. Da handelsübliche Teelichter meist fünf bis sechs Stunden brennen, letztlich ein teures Unterfangen.

Gefahren bei Verwendung von Teelichtöfen

Laut Mimikama geht die Wärmewirkung eines Teelichtofens nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Das Flackern der Kerzen kann zwar ein beruhigendes Wärmegefühl erzeugen, die tatsächliche Heizleistung ist jedoch zu vernachlässigen. Zudem ist die Verwendung eines Teelichtofens nicht ungefährlich:

Lesen Sie auch: Darum sind Teelichtöfen eine schlechte Idee

Die offenen Flammen der Teelichter stellen eine Brandgefahr dar. Zudem erhöht sich durch die Kerzen auch der Sauerstoffverbrauch im Raum, sodass es nach einer Weile recht stickig werden kann. Wird anschließend gelüftet, verpufft der Wärmeeffekt ganz.