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Handwerk Handwerk: Friseure sind kreativ und modebewusst

Von Katlen Trautmann 12.09.2008, 15:29

Dresden/dpa. - "Kreativität und Psychologie brauche ich für meine Arbeit", sagt Friseurin Sophie Lesch aus Dresden. Als Landesmeisterin beim sächsischen Branchenwettbewerb 2007 und Teilnehmerin beim Bundesausscheid hat die 20-Jährige ihr Können bewiesen.

"Waschen, schneiden, legen macht nur einen Teil des Faches aus", sagt Rainer Röhr, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks in Köln. Friseure beraten ihre Kunden auch bei der Wahl der Frisur. Sie waschen, pflegen und gestalten Haare, Perücken und Toupets. Zum Herrenfach gehört es, Bärte zu rasieren und zu pflegen.

Wegen der Alterspyramide sieht Rainer Röhr große Chancen für die Branche: Ältere Menschen seien eine große und treue Kundengruppe. "Und viele Menschen suchen Zuwendung." Die Fähigkeit auf Menschen zuzugehen, hält Röhr deshalb für eine wichtige Voraussetzung für den Beruf.

Friseure arbeiten auch in Hotels, Wellness- oder Bäderbetrieben, so die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. In Krankenhäusern, Altenheimen, Reha-Einrichtungen und Kaufhäusern sind sie ebenfalls gefragt. Bei aufgeregten Kunden oder in der Hektik vor Feiertagen zeichnen sich professionelle Friseure durch Gelassenheit und Fingerspitzengefühl aus. Anfänger sollten Gespür für Mode, Geschmack und handwerkliches Geschick mitbringen. Chemische Grundkenntnisse sind von Vorteil. Gepflegtes Aussehen auch außerhalb des Salons und den täglichen Blick in die Zeitung hält Lesch für unverzichtbar.

Tüchtig mitarbeiten müssen Azubis von Anfang an. Im Ausbildungssalon waschen sie Haare, stehen an der Kasse oder bedienen Trockenhauben. Den theoretischen Hintergrund erarbeiten sie beim Blockunterricht an der Berufsschule. Seit 1. August regelt eine geänderte Ausbildungsverordnung die Kernqualifikationen neu. Anders als bisher gilt die Zwischenprüfung künftig als Teil des Gesellenabschlusses. Prüflinge müssen Kundenwünsche und verabredete Frisur exakt notieren. Stimmt das Ergebnis mit der Planung überein, gibt es die beste Note. So will der Zentralverband erreichen, dass sich Kunden beim Friseur besser verstanden fühlen. Kundenmanagement, Betriebsorganisation und Marketing rücken insgesamt mehr ins Zentrum.