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Graue Stellen bei Fleisch: Mangelnde Qualität

25.07.2008, 09:48

Berlin/Frankfurt/Main/dpa. - Lebensmittelkontrolleure beanstanden häufig Fleischprodukte: Mängel in der Mikrobiologie, in der Zusammensetzung und durch Verunreinigung hätten 2007 bei Fleisch, Wild, Geflügel und Wurst zu einem hohen Anteil von Beanstandungen geführt.

Das teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mit. Zwölf Prozent aller beanstandeten Lebensmittelproben seien Fleischprodukte gewesen. Trotzdem seien die «Lebensmittel in Deutschland sicher» - Verbraucherschützer raten dennoch zu einem kritischen Blick beim Fleischeinkauf.

Habe Fleisch an der Frischwarentheke graue Stellen, sei das ein Warnsignal, sagte Hartmut König von der Verbraucherzentrale Hessen in Frankfurt. Es liege dann vermutlich «schon länger» dort und könne mit Mikroorganismen belastet sein. Frisches Schweinefleisch sei normalerweise hellrot, frisches Rindfleisch dunkelrot.

Zu Hause lässt sich der Zustand der Ware außerdem am Geruch überprüfen: Riecht das Fleisch muffig, sei es sicher verdorben, so König. Auch eine «schmierige» Oberfläche sei bedenklich - es handle sich dabei um einen Bakterienfilm. Auch bei marinierten Produkten ist Skepsis angebracht: «Paprika und Senf kann die Oberfläche kaschieren - die ursprüngliche Qualität ist nicht mehr erkennbar.» Besser ist es, frisches Fleisch selbst einzulegen.

Bei abgepacktem Fleisch wird beim Kauf besser darauf geachtet, dass die Verpackung rundum in Ordnung ist. Als weitere Vorsichtsmaßnahme gilt dem Verbraucherschützer zufolge: «Spätestens an dem Tag aufbrauchen, der als Verbrauchsdatum aufgedruckt ist.»

Speisen, die nicht erhitzt werden, werden am besten getrennt von Fleisch aufbewahrt. So dürfe zum Beispiel Salat keinesfalls mit der Auftauflüssigkeit von Geflügel in Berührung kommen, weil darin Keime vorhanden seien, warnt der Ernährungsexperte. Generell sollte Fleisch immer gut durcherhitzt werden. Das gilt insbesondere für große Stücke wie ganze Hähnchen, Enten oder Braten. «Am Knochen dürfen keine roten Flecken mehr sein», betont König. Die ideale Temperatur liege bei 70 bis 80 Grad.