Winterzeit beginnt Uhren vor- oder zurückstellen? Zeitumstellung am Sonntag nicht verpassen!
Jedes Jahr im Herbst werden die Uhren von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Wann es 2024 soweit ist, ob die Uhren eine Stunde vor- oder zurückgestellt werden und welche gesundheitlichen Folgen das Drehen an der Uhr hat.
Halle (Saale)/DUR. - Es ist jedes Jahr dasselbe: Immer, wenn im März und im Oktober die Uhren umgestellt werden, wird über den Sinn von Winterzeit und Sommerzeit debattiert.
Im März äußern sich Schlafforscher zur "geklauten" Stunde, im Oktober wird vor Wildunfällen in der Dämmerung gewarnt. Obwohl die Abschaffung nach einem Vorstoß der EU-Kommission nur noch eine Frage der Zeit schien, drehen wir fleißig weiter an der Uhr.
Wann werden die Uhren wieder auf Winterzeit zurückgestellt?
Am 27. Oktober 2024 werden die Uhren wieder auf Winterzeit gestellt, auch Normalzeit genannt. Das bedeutet, dass die Zeiger eine Stunde zurückgestellt werden, von 3 Uhr auf 2 Uhr. Die Nacht ist in diesem Fall eine Stunde länger, weshalb die Umstellung auf Winterzeit vielen Menschen leichter fällt.
Warum stellen wir die Uhren um?
Die Umstellung von der "normalen" Winterzeit auf Sommerzeit wurde in Deutschland erstmals während des Ersten Weltkrieges eingeführt - aus Energiespargründen. Nach Kriegsende wurde sie wieder abgeschafft, im Zweiten Weltkrieg erneut eingeführt und 1949 wieder abgeschafft.
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1980 wurde die Zeitumstellung in der BRD und DDR dann ein letztes Mal eingeführt - ebenfalls aus Energiespargründen. Man wollte das Tageslicht besser nutzen. Seither stellen wir die Uhren um.
Ob durch die Umstellung auf Sommerzeit tatsächlich Energie gespart wird, ist allerdings umstritten. Studien zeigen, dass wir im Sommer zwar weniger Strom für Licht verbrauchen, dafür aber im Frühjahr und Herbst morgens mehr heizen.
Drei Viertel der Deutschen halten die Zeitumstellung für überflüssig und möchten sie abschaffen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK aus dem Jahr 2023 hervor.
Uhren vor- oder zurückstellen - wie merkt man sich das?
Es gibt eine Reihe von Eselsbrücken, um sich die Zeitumstellung merken zu können:
- Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel vor die Tür, im Winter wieder zurück
- Die Zeitumstellung ist wie die Temperaturen: Plus im Sommer, Minus im Winter.
- 2-3-2 Regel: Sommerzeit von 2 auf 3 Uhr, Winterzeit von 3 auf 2 Uhr.
Welche Nachteile hat die Zeitumstellung?
Vielen Menschen macht die Zeitumstellung zu schaffen, insbesondere die auf die Sommerzeit. Studien zufolge erhöht die Umstellung auf Sommerzeit das Risiko für Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht.
Grund dafür ist, dass die Sommerzeit nicht mit der inneren Uhr des Körpers übereinstimmt. Letztere lässt sich nicht nach vorne drehen. Forscher sprechen daher von einem sieben Monate anhaltenden "Mini-Jetlag".
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Wie aus der Umfrage im Auftrag DAK hervorgeht, hatte ein Viertel der knapp 1.000 Befragten schon einmal gesundheitliche Probleme nach der Zeitumstellung. Vor allem Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Gereiztheit wurden genannt.
Bei knapp 50 Prozent der Befragten hielten die Probleme bis zu einer ganzen Woche an. Der Umfrage zufolge leiden Frauen deutlich häufiger unter gesundheitlichen Problemen nach der Zeitumstellung (32 Prozent) als Männer (19 Prozent).
Manche Studien stellen sogar einen Zusammenhang zwischen der Zeitumstellung auf Sommerzeit und der Zahl der Herzinfarkte her. Ob das Drehen an der Uhr tatsächlich zu mehr Herzinfarkten führt, ist allerdings nicht eindeutig belegt.
Wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?
Eigentlich sollte mit der Zeitumstellung längst Schluss sein. Im Jahr 2019 stimmte das EU-Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Doch passiert ist seitdem nichts. Nun soll die Umstellung bis mindestens Ende 2026 beibehalten werden.
Hintergrund: 2018 hatte die EU-Kommission eine Umfrage zur Zeitumstellung in der EU gestartet. Das Ergebnis: 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer, darunter drei Millionen Deutsche, sprachen sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus.
Was ist besser: Eine ständige Sommer- oder eine ständige Winterzeit?
Eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) ist laut der DAK-Umfrage für eine ständige Sommerzeit. Nur 37 Prozent würden die Winterzeit – eigentlich die Normalzeit – behalten wollen.
Eine ständige Sommerzeit würde zwar im Winter dafür sorgen, dass es abends länger hell bleibt. Allerdings würde es an manchen Tagen teilweise erst um 9 Uhr hell werden – was vor allem für all jene Menschen ein Problem wäre, die um 8 Uhr in der Schule oder im Büro sitzen müssen.
Denn solange es draußen dunkel ist, produziert der Körper das Schlafhormon Melatonin, das uns müde macht. Erst bei ausreichendem Sonnenlicht geht die Melatoninproduktion zurück. Das bedeutet: Bei dauerhafter Sommerzeit müssten wir ins Bett gehen, obwohl wir noch nicht müde sind, und aufstehen, obwohl wir müde sind.
Die Sommerzeit stimmt also nicht mit dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers überein. Dieser richtet sich nach der Sonne und nicht nach der Uhrzeit. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin spricht sich daher für eine dauerhafte Winterzeit aus.
In welchen Ländern werden die Uhren nicht umgestellt?
In vielen afrikanischen und südostasiatischen Staaten wurde die Zeitumstellung nie eingeführt. Das zeigt eine Auswertung des Statistikportals Statista von 2023.
Länder in der Nähe des Äquators stellen in der Regel nie die Uhren um, weil die Sonne dort das ganze Jahr über zu ähnlichen Zeiten auf- und untergeht.
Die Zeitumstellung abgeschafft haben unter anderem folgende Länder: Russland, China, Japan, Mongolei, Indien, Iran, Syrien, Türkei, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Island, Belarus, Südafrika, Grönland.